INSA: das sind die Politiker und Themen, die die Menschen bewegen

Auf den zwei Beinen qualitativer und quantitativer Studien steht man sicher. Wir machen mit unserer dafür entwickelten INSA-q-plus-Methode gute Erfahrungen. Hermann Binkert (INSA)

Sonntagsfrage – aktuelle INSA-Potentialanalyse

Auch wenn die Union in der aktuellen Sonntagsfrage einen halben Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche abgeben muss, bleibt sie mit 35 Prozent weiterhin unangefochten an der Spitzenposition in der Sonntagsfrage. Dahinter folgen nach wie vor die Grünen mit 17,5 Prozent (+0,5 %). Die SPD verliert einen halben Prozentpunkt und platziert sich damit weiterhin auf dem dritten Rang (15,5 %). Hinter der SPD folgt die AfD, welche im Vergleich zur Vorwoche einen halben Prozentpunkt hinzugewinnt und nun zwölf Prozent erreichen. Dahinter folgen die Linken mit 7,5 Prozent und die FDP mit 6,5 Prozent, welche jeweils einen halben Prozentpunkt verlieren.

Bei den sicheren Wählern verlieren sowohl SPD als auch die Grünen jeweils einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche. Bei den anderen Parteien bleibt dieser Wert in dieser Woche konstant.

Bei den potentiellen Wählern können die Grünen in dieser Woche drei Prozentpunkte im Vergleich zur Vorwoche hinzugewinnen. Sowohl die SPD als auch die AfD und die Linken verlieren jeweils einen Prozentpunkt bei den potentiellen Wählern. Auch die CDU verliert einen halben Prozentpunkt bei den potentiellen Wählern im Vergleich zur Vorwoche.

Betrachtet man die Anteile derer, welche ausschließen eine bestimmte Partei zu wählen, kann einzig die AfD in dieser Woche diesen Anteil reduzieren (-2). Sowohl die Grünen als auch die FDP steigern ihr jeweiliges Negativpotential um vier Prozentpunkte, die SPD und die Linken jeweils um drei Prozentpunkte und die Union um zwei Prozentpunkte.

Blick auf das aktuelle Themenranking

Das aktuelle Themenranking führt derzeit der Themenbereich Gesundheit mit 78 Punkten an, gefolgt vom Thema Alterssicherung mit 74 Punkten. Dahinter reihen sich die Themenbereiche Arbeit mit 69 Punkten, die Themen Soziales und Bildung mit jeweils 68 Punkten und Umwelt und Sicherheit mit jeweils 67 Punkten ein. Deutlich abgeschlagen auf den hinteren Plätzen ist zurzeit der Themenbereich Migration (51 Punkte), Weltpolitik (48 Punkte) und die Politische Stimmung auf dem letzten Rang mit 47 Punkte.

Betrachtet man die Themenpräferenz der Befragten im Zeitverlauf, wird ersichtlich, dass seit Anfang März nahezu ausnahmslos die Themen Gesundheit und Alterssicherung die ersten beiden Plätze im Ranking für sich beanspruchen. Auf den nachfolgenden Platzierungen schwankt die Einordnung der Themen mitunter deutlich: So belegte der Themenbereich Arbeit beispielsweise zu Beginn des Jahres lediglich den siebten oder gar achten Platz, stieg dann allerdings im Jahresverlauf auf derzeit den dritten Platz. Das Mittelfeld des Themenrankings belegen die Themen Soziales, Bildung, Umwelt, Sicherheit, Wohnen und Wirtschaft mit deutlichen Schwankungen der Platzierungen der einzelnen Themen, was an den minimalen Punktedifferenzen dieser Themen liegt. Auf den hinteren Plätzen wechseln sich im betrachteten Zeitraum die Themen Migration, Weltpolitik und Politische Stimmung auf den Plätzen zehn bis zwölf ab.

Betrachtet man das Themenranking aufgeschlüsselt nach Wählergruppen fällt auf, dass Gesundheit derzeit, mit Ausnahme der AfD-Wähler, in allen Wählergruppen eines der Top-3 Themen ist. Bei den derzeitigen Wählern der AfD liegt Gesundheit derzeit lediglich auf Platz fünf. Ein weiteres Thema, welches in nahezu allen Wählergruppen eines der Top-3 Themen darstellt, ist die Alterssicherung. Die Ausnahmen liegen hier bei den Wählern der FDP (Platz 5) und bei den Wählern der Grünen (Platz 7). Bei nahezu sämtlichen Parteien weniger bedeutsam sind derzeit die Themen Migration und Politische Stimmung, welche bei allen Parteien auf den letzten beiden Plätzen liegen, mit der Ausnahme bei den AfD- und FDP-Wählern (Weltpolitik und Umwelt bzw. Umwelt und Politische Stimmung). Weiter ist auffällig, dass sich die Struktur der Themenpräferenzen von SPD- und Linken-Wählern stark ähneln, mit der Ausnahme, dass Soziales bei den Linke-Wählern das Top-Thema ist und bei den SPD-Wählern auf Platz drei zu finden ist. Bei den Wählern der CDU und CSU folgt auf die beiden Top-Themen Gesundheit und Alterssicherung auf Platz drei die Wirtschaft. Dahinter folgen Sicherheit und Bildung auf den weiteren Plätzen. Bei den Wählern der AfD ist die Sicherheit derzeit das Top-Thema, gefolgt von der Migration auf Platz zwei und der Alterssicherung auf Platz drei. Als einzige Wählergruppe geben Wähler der Grünen an, dass die Umwelt derzeit das wichtigste politische Thema darstellt. Bei Wählern anderer Parteien wird die Umwelt lediglich auf Platz vier (SPD und Linke) oder gar erst auf Platz elf (FDP) oder Platz zwölf (AfD) eingeordnet.

In allen Altersgruppen ist das Thema Gesundheit aktuell eines der beiden wichtigsten Themen. Die Themen Migration (Platz 10), Weltpolitik (Platz 11 bis 12) und Politische Stimmung (Platz 11 bis 12) nehmen derzeit in keiner Altersgruppe eine hohe Bedeutung ein. Bei den 18- bis 29-Jährigen ist die Bildung das Top-Thema, welche in den anderen beiden Altersgruppen eine geringere Bedeutung einnimmt (Platz 6 bzw. Platz 5). Nach Bildung und Gesundheit folgt bei den 18- bis 29-Jährigen die Umwelt, welche auch bei den anderen beiden Altersgruppen eine deutlich geringere Bedeutung einnimmt (Platz 7 bzw. Platz 4). Die Alterssicherung hingegen ist bei den 30- bis 59-Jährigen (Platz 1) und bei den über 60-Jährigen (Platz 2) ein bedeutsames Thema, während die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen diesem Thema derzeit nur eine geringe Bedeutung beimisst (Platz 9). Weiter ist auffällig, dass das Thema Arbeit sowohl bei den 18- bis 29-Jährigen als auch bei den 30- bis 59-Jährigen eine vergleichsweise hohe Bedeutung einnimmt (Platz 4 bzw. 3), während die ältesten Befragten diese durchschnittlich nur auf Platz neun einordnen. Soziales nimmt in allen Altersgruppen eine relativ hohe Position ein (Platz 5 bzw. Platz 3).

Blick auf das aktuelle Politikerranking

Das aktuelle Politikerranking, das wir wöchentlich für den Focus erheben, wird von Vertretern der Union angeführt. Platz eins belegt derzeit der bayrische Ministerpräsident Markus Söder mit 145 Punkten, dicht gefolgt von der amtierenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (144,7 Punkte). Dahinter folgt mit deutlichem Abstand Jens Spahn mit 124 Punkten. Auf das Trio der Union an der Spitze folgt auf Platz vier Sarah Wagenknecht (Die Linke) mit 112 Punkten. Auf Platz fünf reiht sich Olaf Scholz (SPD) mit 108 Punkten ein. Die beiden Bundesvorsitzenden der Grünen folgen auf Platz sechs (Robert Habeck) und Platz neun (Annalena Baerbock). Mit Platz sieben (Friedrich Merz), Platz acht (Armin Laschet) und Platz zehn (Norbert Röttgen) komplettieren die Kanzlerkandidaten der Union aus NRW die Top-10 des aktuellen Politikerrankings. Die hinteren Plätze werden von Volker Wissing auf Platz 20 (FDP), dem Bundesvorsitzenden der AfD, Jörg Meuthen, auf Platz 21 und Alice Weidel (AfD) auf Platz 22 belegt.

Aufgeschlüsselt nach Alterskategorien wird ersichtlich, dass bei den Befragten zwischen 18 und 29 Jahren Angela Merkel mit deutlichem Abstand auf den zweitplatzierten Söder das aktuelle Politikerranking anführt (162 zu 131 Punkten), in den beiden anderen Altersgruppen jedoch Markus Söder jeweils knapp vor Angela Merkel die Nase vorne hat: So führt Markus Söder bei den 30- bis 59-Jährigen mit 134 zu 132 Punkten und bei den über 60-Jährigen mit 164 zu 154 Punkten vor Angela Merkel das Politikerranking an. Bei den 18- bis 29-Jährigen folgt Annalena Baerbock von den Grünen auf Platz drei (125 Punkten), welche in den anderen beiden Altersgruppen deutlich niedriger gerankt wird (jeweils Platz 10, 84 bzw. 95 Punkte). Bei den 30- bis 59-Jährigen und bei den über 60-Jährigen belegt der aktuelle Gesundheitsminister Jens Spahn den dritten Platz (109 bzw. 142 Punkte). Robert Habeck belegt bei den 18- bis 29-Jährigen Platz fünf (122 Punkte), bei den 30- bis 59-Jährigen Platz acht (87 Punkte) und bei den über 60-Jährigen Platz sieben (101 Punkte). Folglich bewerten die jüngste Altersgruppe die beiden Bundesvorsitzenden der Grünen (Annalena Baerbock und Robert Habeck) besser als die älteren Altersgruppen. Ein weiterer interessanter Unterschied kann in der Bewertung von Lars Klingbeil (SPD) gefunden werden: So bewerten die 18- bis 29-Jährigen den Generalsekretär der SPD deutlich besser als die älteren Altersgruppen (Platz 7 zu Platz 17 bzw. 14). Umgekehrt verhält es sich in der Bewertung von Olaf Scholz (SPD), welcher bei den älteren Altersgruppen besser abschneidet als in der jüngsten Altersgruppe: So belegt Olaf Scholz bei den 18- bis 29-Jährigen lediglich den zwölften Platz, während er sich bei den 30- bis 59-Jährigen auf Platz fünf und bei den über 60-Jährigen sogar auf Platz vier einreihen kann. Ein ähnliches Muster kann in der Bewertung von Friedrich Merz gefunden werden, welcher sich zwar bei den 18- bis 29-Jährigen lediglich auf Platz 16 einfindet, jedoch sowohl bei den 30- bis 59-Jährigen als auch bei den über 60-Jährigen Platz sechs einnimmt. Einen noch schlechteren Stand bei den jungen Befragten hat Julia Klöckner, welche bei den 18- bis 29-Jährigen lediglich den 20. Platz einnimmt, allerdings bei den 30- bis 59-Jährigen Platz 16 und bei den über 60-Jährigen Platz elf belegt. Einigkeit zwischen den drei betrachteten Altersgruppen liegt in der Bewertung der beiden AfD-Kandidaten Jörg Meuthen (45 bis 60 Punkte) und Alice Weidel (36 bis 62 Punkte), welche in allen drei Altersgruppen die hinteren beiden Plätzen einnehmen müssen, wobei auffällig ist, dass die Punktezahl bei beiden AfD-Kandidaten bei den 30- bis 59-Jährigen (60 bzw. 62 Punkte) deutlich höher ist als sowohl in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen (45 bzw. 36 Punkte) als auch bei den über 60-Jährigen (49 bzw. 48 Punkte).

Schlüsselt man das aktuelle Politikerranking nach Wählergruppen auf, fällt zuerst das erwartbare Muster auf, dass die ersten beiden Plätze bei allen Wählergruppen von eigenen Vertretern besetzt werden. Am stärksten ist dieses Phänomen bei aktuellen Wählern der Union vorzufinden: So sind bei den Wählern der Union die ersten acht Plätze von Vertretern der Union besetzt. Am beliebtesten bei Wählern der Union ist derzeit die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel (232 Punkte), dicht gefolgt vom bayrischen Ministerpräsident Markus Söder mit 230 Punkten. Mit großem Abstand auf das Führungs-Duo folgen die Kanzlerkandidaten Jens Spahn (184 Punkte), Friedrich Merz (164), Armin Laschet (146 Punkte) und Norbert Röttgen (143 Punkte). Der beliebteste Nicht-Unions-Politiker unter den derzeitigen Unions-Wähler ist Olaf Scholz auf Platz neun mit 122 Punkten. Am unbeliebtesten unter den Wählern der Union sind die Vertreter der AfD, Jörg Meuthen (46 Punkte) und Alice Weidel (41 Punkte). Dies kann auch bei Wählern von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen festgestellt werden, wobei die Punktezahl von Jörg Meuthen und Alice Weidel unter Unions-Wählern (46 bzw. 41 Punkte) deutlich höher ist als bei SPD (23 bzw. 21 Punkte), Die Linke (26 bzw. 16 Punkte) und B90/Die Grünen (jeweils 21 Punkte). Unter Wählern der FDP ist Saskia Esken (SPD) derzeit die unbeliebteste Politikerin mit 39 Punkten, was auch unter aktuellen Wählern der AfD der Fall ist (17 Punkte). Unter den aktuellen Wählern der AfD führen die beiden Vertreter der AfD im Politikerranking, Alice Weidel (212 Punkte) und Jörg Meuthen (195 Punkte), das aktuelle Politikerranking an. Die beiden beliebtesten Nicht-AfD-Vertreter sind auf Platz drei Markus Söder (CSU) mit 114 Punkte, Sahra Wagenknecht von der Linkspartei mit 111 Punkte und Friedrich Merz (CDU) mit 97 Punkte. Unter den aktuellen Wählern der Linken wird das Ranking von Sarah Wagenknecht (Die Linke) mit 244 Punkten deutlich vor Dietmar Bartsch (Die Linke) mit 203 Punkten angeführt. Der beliebteste Politiker, der nicht der Linkspartei angehört, ist derzeit Kevin Kühnert von der SPD mit 159 Punkten auf Platz drei, Robert Habeck von den Grünen mit 130 Punkten auf Platz vier und Lars Klingbeil von der SPD mit 121 Punkten. Unter aktuellen Wählern der SPD führt Olaf Scholz das Ranking zwar deutlich an, jedoch ist beachtlich, dass die Spitzenreiter der anderen Wählergruppen in ihren jeweils eigenen Lagern deutlich höhere Zustimmungswerte erhalten, als dies Olaf Scholz im seinem eigenen Lager aufweist: So erreicht Olaf Scholz bei den SPD-Wählern 192 Punkte, die Spitzenreitern bei den anderen Parteien erreichen Punkte im Bereich zwischen 216 (Robert Habeck bei den Grünen) und 244 Punkte (Sahra Wagenknecht bei den Linken).