Immer mehr Rentner zahlen immer mehr Steuern

Die Zahl der steuerpflichtigen Rentner steigt und auch deren Steuerlast steigt. Ab welcher Grenze die Belastung besonders hoch ist.

Die Steuerlast für Rentner mittlerer Einkommen ist binnen zehn Jahren um das Vierfache gestiegen. Das berichtet die Bild und beruft sich bei ihrer Rechnung auf neue Zahlen des Bundesministeriums für Finanzen.

Das Beispiel bezieht sich laut Bericht auf jemanden, der jetzt in Rente geht und 1.500 Euro brutto im Monat bezieht. 454 Euro muss diese Beispielperson jährlich an Einkommenssteuer zahlen. 2011 wären es nur 110 Euro gewesen, so Bild.

Geringe Renten sind weniger stark von der Entwicklung betroffen. Wer etwa 1.200 Euro Rente monatlich erhält, muss jährlich 27 Euro Steuern zahlen. Bis 2018 sind Bezüge in dieser Höhe allerdings noch völlig steuerfrei gewesen.

Ein Drittel der Renten-Bezieher ist steuer-pflichtig

Laut Statistischem Bundesamt zahlte 2017 jeder dritte Rentenempfänger bereits Einkommensteuer, die Tendenz ist steigend. Im Vergleich zu 2016 sei der Anteil um knapp drei Prozentpunkte gestiegen. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor.

Hintergrund der Entwicklung ist eine bereits 2005 verabschiedete grundlegende Neuregelung der Rentenbesteuerung. Kernelement der umstrittenen Reform ist ein schrittweiser Übergang von einer sogenannten vorgelagerten zu einer nachgelagerten Besteuerung der Renten bis zum Jahr 2040. Welcher Anteil der Rentenzahlungen in der Auszahlphase steuerpflichtig sind, richtet sich nach dem Jahr des Rentenbeginns. Ein bislang ungelöstes Problem dabei ist das Risiko einer möglichen Doppelbesteuerung für Rentnerjahrgänge. Erst Ende Mai hatte der Bundesfinanzhof (BFH) die geltende Regelung gekippt.