Immer mehr Betriebe bieten Corona-Tests an

Seit der Einführung der Testpflicht wurde das Testangebot in den Betrieben deutlich ausgeweitet. Haben im Zeitraum vom 22. März bis zum 8. April 2021 noch 32 Prozent der Betriebe ihren Beschäftigten Tests angeboten, so traf dies schon in der zweiten Aprilhälfte auf 77 Prozent zu. Weitere 12 Prozent planen ein Testangebot an die Beschäftigten. Das zeigt eine zwischen dem 19. und dem 30. April durchgeführte repräsentative Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die am Dienstag veröffentlicht wurde.

„Inwiefern dies in erster Linie auf die verordnete Testpflicht zurückzuführen ist, lässt sich nicht abschließend klären, da schon vor der Testpflicht ein spürbarer Anstieg des Anteils der Betriebe mit einem entsprechenden Angebot zu beobachten war“, so die Einschätzung des IAB-Forschers Jens Stegmaier.

Mit Blick auf die Betriebsgröße bieten aktuell nahezu alle Großbetriebe ihren Beschäftigten Tests an, wohingegen dies bei rund drei Viertel der Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten der Fall ist. Das verbleibende Viertel dieser Kleinstbetriebe gibt zur Hälfte an, das Angebot von Tests zu planen, die andere Hälfte bietet weder Tests an noch gibt es entsprechende Planungen.

Auch nach Branchen lassen sich Unterschiede erkennen: Überdurchschnittlich häufig bieten mit 90 Prozent Betriebe im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen Corona-Tests an. Deutlich geringer ist dieser Anteil im Bereich Information und Kommunikation sowie im Gastgewerbe, wo jeweils nur knapp 60 Prozent der Betriebe ihren Beschäftigten bereits Tests anbieten.

Der weit überwiegende Teil der Betriebe gibt mit 86 Prozent an, das Testangebot allen Beschäftigten zu unterbreiten. 13 Prozent der Betriebe beschränken das Testangebot auf die Beschäftigten, die vor Ort arbeiten. Im Durchschnitt nutzen 59 Prozent der Beschäftigten das Testangebot. Nach Einschätzung der Betriebe wird das Testangebot von den Beschäftigten vergleichsweise gut angenommen: 66 Prozent der Betriebe geben an, dass die Resonanz überwiegend positiv sei, und 28 Prozent, dass es sich die Waage halte.

Insgesamt bieten 11 Prozent der Betriebe aktuell keine Tests an und haben dies nach eigenen Angaben auch nicht vor. Nach den Gründen gefragt geben drei Viertel dieser Betriebe an, dass die Beschäftigten ausreichend andere Testmöglichkeiten haben. 63 Prozent der Betriebe, die keine Tests anbieten, halten Infektionen während der Arbeit zum Beispiel aufgrund der Tätigkeit, der Raumsituation oder der Arbeitsorganisation für ausgeschlossen. Die Kosten der Tests, unzureichende Mengen oder eine mangelnde Akzeptanz unter der Beschäftigten scheinen dagegen keine große Rolle für fehlende Angebote zu spielen.

Die Daten beruhen auf einer alle drei Wochen durchgeführten Befragung des IAB von rund 2.000 Betrieben aus der Privatwirtschaft, mit der die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Situation der Betriebe laufend untersucht werden.