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Gasumlage: Mehrkosten in Milliardenhöhe für Industrie und private Haushalte

Für Haushalte und Wirtschaft bedeutet die Gasumlage: Die Kosten für Energie klettern weiter in die Höhe. Insgesamt belaufen sich die Mehrkosten für die Industrie auf 5,7 Mrd. Euro. Eine Familie mit einem Einfamilienhaus (140 Quadratmeter) muss jährlich 542 Euro zusätzlich für Gas aufbringen.

Nach IW-Berechnungen dürften sich die Mehrkosten für die Industrie auf 5,7 Milliarden Euro pro Jahr belaufen. Am stärksten betroffen sind energieintensive Grundstoffindustrien. Weil hier besonders viel Gas benötigt wird, auch als Rohstoff, wird die Gasumlage dort am härtesten zu spüren sein. Dazu zählen etwa die Chemie- und Metallindustrie und die Hersteller und Verarbeiter von Glas, Keramik, Steinen und Erden. Alleine diese drei Branchen tragen mehr als die Hälfte der Mehrkosten.

Die Energiearmut wird steigen

Doch auch den privaten Haushalten kommt die Umlage teuer zu stehen. Die IW-Berechnungen zeigen, dass eine Familie mit einem Einfamilienhaus (140 Quadratmeter) nun 542 Euro mehr im Jahr zahlen muss – die Mehrwertsteuer noch nicht mit eingerechnet. Wer in einer Singlewohnung (60 qm) lebt, muss sich auf rund 203 Euro an Mehrkosten einstellen. Schon im Juli warnten Experten des IW, dass rund jeder vierte Haushalt in Deutschland mehr als zehn Prozent seines Einkommens für Energie ausgeben muss und demnach als energiearm gilt. Das Problem dürfte sich in den kommenden Monaten weiter verschärfen.

Die Inflation wird steigen

Die Inflationsrate wird aufgrund der Gasumlage gegen Jahresende um knapp einen Prozentpunkt (0,9 Prozentpunkte) ansteigen, prognostiziert der Vizepräsident und Konjunkturchef des IfW Kiel, Stefan Kooths. Auf das Gesamtjahr 2023 bezogen, entzieht die Gasumlage den privaten Haushalten rund 8 Mrd. Euro an Kaufkraft, was etwa 0,4 Prozent ihres verfügbaren Einkommens entspricht. Hinzu kommt, dass auch die gewerblichen Abnehmer die Gasumlage zahlen (die privaten Haushalte verbrauchen hierzulande rund ein Drittel des Erdgases), wodurch weitere Preisschübe angestoßen werden. Die Größenordnungen seien gesamtwirtschaftlich bedeutsam, so Kooths.

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