Frankreich wählt – Europa oder nicht Europa?

48,7 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, das Staatsoberhaupt der französischen Republik zu wählen. Obwohl Amtsinhaber Macron in Umfragen führt, ist es noch völlig offen, ob er eine zweite Amtsperiode antreten darf.

Rund 28 Prozent der Befragten würden Amtsinhaber Emmanuel Macron im ersten Wahlgang zur Präsidentschaftswahl in Frankreich am 10. April 2022 ihre Stimme geben. Marine Le Pen vom rechtsextremen „Rassemblement national“ (ehemals Front National) würde nach dieser repräsentativen Meinungsumfrage vom 4. April 2022 mit rund 22 Prozent die zweitmeisten Stimmen im ersten Wahlgang erhalten. Jean-Luc Mélenchon von „La France insoumise“ (unbeugsames Frankreich) liegt in den Umfragen abgeschlagen auf dem dritten Platz. Rund 14 Prozent der befragten Wahlberechtigten würden dem linkspopulistischen Kandidaten derzeit ihre Stimme geben.

Emmanuel Macron avec vous

Der Amtsinhaber ist spät in das Rennen um seine Wiederwahl gestartet. Neben politischem Kalkül spielt sicher auch die starke Belastung durch den Ukraine-Krieg eine Rolle.

In seinem einzigen größeren Wahlkampf-Auftritt vor 36.000 Anhängern in Nanterre bei Paris hat Macron eine Woche vor der Wahl eine Bilanz seiner ersten Amtszeit gezogen und die Reform-Pläne einer möglichen zweiten Amtszeit vorgestellt.

DNEWS24TV zeigt die Wahlkampf-Veranstaltung in voller Länge.

Laut einer repräsentativen Befragung vom 4. April 2022 würden in einer hypothetischen Stichwahl zur französischen Präsidentschaft zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen am 24. April 2022 Amtsinhaber Macron knapp gewinnen. Derzeit würden rund 53 Prozent der befragten Bürger Emmanuel Macron erneut zum Präsidenten Frankreichs wählen. Marine Le Pen vom rechtsextremen „Rassemblement national“ (ehemals Front National) würden derzeit rund 47 Prozent der Befragten in einer möglichen Stichwahl mit Macron ihre Stimme geben.

Marine Le Pen verkürzt Abstand zu Präsident Macron

Die Ergebnisse aktueller Umfragen zum ersten Wahlgang zur Präsidentschaftswahl in Frankreich deuten eine Wiederauflage der Stichwahl von 2017 an.
Allerdings dürfte das Ergebnis deutlich knapper ausfallen als im Wahlkampf 2017, wo Macron in den Umfragen kontinuierlich einen Vorsprung von 20 Prozentpunkten und mehr hielt.

Marine Le Pen hat den Abstand in den Umfragen in den vergangenen Wochen deutlich verkürzen können und erreicht derzeit den besten Wert im hypothetischen Direktduell mit Macron. Vor rund einem Monat, am 03. März 2022, ist der Abstand in den Umfragen zwischen Macron (56 Prozent) und Le Pen (44 Prozent) noch deutlich zugunsten des Amtsinhabers ausgefallen. Zwischenzeitlich, mit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine konnte Macron den Abstand zu Le Pen teilweise auf bis zu 18 Prozentpunkte (10.März) ausbauen, bevor er jetzt auf rund 6 Prozentpunkte Anfang April zusammengeschmolzen ist.

Duell zwischen Macron und Le Pen in der Stichwahl?

Wie bereits zur französischen Präsidentschaftswahl 2017 würden sich somit im zweiten Wahlgang am 24. April 2022 Emmanuel Macron von der sozialliberalen Bewegung „La République en marche“ und Marine Le Pen vom rechtsextremen „Rassemblement national“ (ehemals Front National) gegenüberstehen.

Die Präsidentschaftswahl in Frankreich – Stichwahl nötig

Nach dem französischen Wahlrecht ist im ersten Wahlgang der Kandidat gewählt, der mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen erhalten hat. Diese absolute Mehrheit hat in der Vergangenheit jedoch kein Kandidat, je erzielen können. Hat keiner der Kandidaten im ersten Wahlgang diese absolute Mehrheit erreicht, findet eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit der höchsten und zweithöchsten Stimmenzahl statt. Es kommt zu einem zweiten Wahlgang.

Diese Statistik bildet den aktuellen Meinungstrend der französischen Bevölkerung zum zweiten Wahlgang (Stichwahl) der Präsidentschaftswahl in Frankreich am 24. April 2022 ab.

Der Dokumentations-Kanal Phoenix berichtet am Sonntag vom ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich ab 18.30 Uhr. Wer die Wahl in französischer Sprache verfolgen will, kann dies bei Franceinfo tun.

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