Family Business – Family meets Business. Familiäre Führungskompetenzen – DAS unterschätzte Potential (im Unternehmen)?

Gegen die Plapperliese in unserem Kopf – Konstruktive, motivierende Gedanken denken. Von Dr. Stephanie Robben-Beyer

Täglich lesen, hören, schauen wir Nachrichten, die uns verlassen, uns Sorgen zu machen, ja gar Zukunftsangst zu haben.
Täglich sehen wir Gesichter von schönen, scheinbar perfekten Menschen,
die uns an uns selber zweifeln lassen.
Täglich werden wir konfrontiert mit Menschen, die ihre schlechte Laune, ihre mangelnde Wertschätzung anderer an uns auslassen.
Täglich haben wir den Eindruck, dass unsere „To-do-Listen“ länger und unsere Häkchen dahinter jedoch nicht ausreichend sind.

Viele von uns geraten durch diese und andere Dinge, die uns im Alltag begegnen in einen „Strudel“ negativer Gedanken.
Viele von uns fühlen sich dadurch den täglichen Anforderungen, die an sie gestellt werden, nicht mehr gewachsen.
Es „wächst ihnen gleichsam alles über den Kopf“.
Ein Gefühl von „Ich schaffe das alles nicht!“ stellt sich ein und bleibt.

Wie können wir uns „zusammenraufen“?
Wie optimistisch, hoffnungsvoll bleiben?
Wie unser Gedanken-Karussell zum Stoppen bringen, es „anders herum fahren lassen“ und somit wieder konstruktiv und motiviert denken und in der Folge Fühlen, Reden und Handeln?

Dazu wieder ein „Best-Practise-Beispiel“ von zu Hause:

Die Enkelin kommt an einem Winter-Nachmittag nach Hause. Mit einer Tasse Tee setzt sie sich zu Ihrer lesenden Oma und wärmt sich auf. Die Oma schaut sie an.
„Paula, ich habe den Eindruck, du bist nachdenklich. Ist alles okay mit dir?“
Paula schaut hoch. Sie grinst. „Ist wie immer, Omi. Du liest es in meinem Gesicht!“
„Was denn, Paula?“ „Ach, wir haben doch nächste Woche neben den Klassentests auch noch diese Sportprüfung in unserem Jahrgang. Ich mach mir da keinen Kopf. Doch heute hat Hanni neben mir gesessen und geweint. Als ich sie gefragt hab, was los ist, meinte sie nur, dass sie zu doof sei. Dass sie das alles nicht schaffen würde. Und dass diese Schule auch keinen Sinn mehr für sie mache. Da kam eine richtige Lawine aus schlechten Gedanken aus ihrem Kopf.“ Paula hält inne. Die Oma fasst zusammen: „Dir geht es also ganz gut mit den ganzen Anforderungen. Du empfindest dies auch nicht als Überforderung oder gar Stress. Hanni jedoch scheint das alles über den Kopf zu wachsen und in ihrem Kopf spuken nur noch negative und sie herunter ziehende Gedanken herum.“ „Ja, Omi. Genau so isses:“

„Paula, Themen wie das Gefühl Überforderung und des Sich-Nicht-Gewachsen-Fühlens begegnen mir auch im Alltag. Oft kommt ein Mitarbeiter zu mir, der sich komplett gestresst, überfordert und nicht im Stande fühlt, seine Aufgaben weiter zu erfüllen. Dann liegt es an mir, ihm gut zuzuhören, seinen Gefühlen auf den Grund zu gehen und dann zu versuchen, ihn wieder zu motivieren.“

„Und wie unterstützt du dann deinen Mitarbeiter. Wie geht das?“

Die Oma antwortet bedächtig: „Ich glaube, dass je größer der Stress empfunden wird, desto destruktiver und vor allen Dingen demotivierender sind unsere Gedanken. Wenn wir ausgeruht sind und uns stark fühlen, dann glauben wir, ´Bäume ausreißen` zu können. Manchmal hilft es uns bereits, dass wir uns bewusst werden, welche dekonstruktiven Gedanken da in unserem Kopf herum schwirren. Diese sollten wir versuchen, wie ´einen Hund an die Leine zu nehmen`, also zu kontrollieren.“
Wie das geht, habe ich irgendwann einmal in einer Liste zusammengefasst. Ich hole dir diese Auflistung.“

Demotivierende Gedanken „wie einen Hund an die Leine nehmen“, das heißt, bewusst kontrollieren und in motivierende Gedanken umwandeln:

1. Statt: „Mir fehlt die Zeit für…“ – „Wenn ich will, werde ich die Zeit finden, um …“

2. Statt: „Ich muss unbedingt …“ – „Ich muss gar nichts. Jedoch darf ich, werde ich …, möchte ich … “

3. Statt: „So was kann nur mir passieren. Typisch!“ – „So etwas kann vorkommen, passiert sicher auch anderen.“

4. Statt: „Das ist ein riesengroßes Problem!“ – „Das ist eine Herausforderung und sich auch schwierig! Dennoch probiere ich …“

5. Statt: Das ist vollkommen unmöglich. Das schaffe ich niemals!“ – „Geht nicht, gibt s nicht. Ich habe schon so vieles gewuppt!“

Hören Sie einmal bewusst auf Ihre innere Stimme, auf die „Plapperliese in Ihrem Kopf“. Oft redet diese „Plapperliese“ uns Angst ein und demotiviert uns.

Sprechen Sie – eventuell im inneren Monolog zu Ihrer „Plapperliese“. Sagen Sie innerlich: „Stopp! Ich will so nicht denken!“

Geben Sie der „Plapperliese“ keinen Einfluss mehr. Bestimmen Sie Ihr Denken selbst.

Die negativen Gedanken tauchen eventuell immer mal wieder auf. Nehmen Sie sie bewusst wahr und denken Sie dann bewusst „konstruktiv und motivierend “ weiter.

Und seien Sie sicher, es stimmt, was schon Henry Ford sagte.
„Ob du glaubst, dass du etwas schaffst,
oder ob du glaubst, dass du es nicht schaffst – du wirst auf alle Fälle Recht haben!“

Paula bittet ihre Oma um die Liste. „Danke, Oma. Darüber werde ich mal mit Hanni reden. Und weißt du, ich bilde mir ja immer fest ein, dass ich etwas schaffe. Das sollte Hanni doch auch hinkriegen!“

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