Exklusiv: Bundeskanzlerin Merkel will durchgreifen

Die 2. Welle der Coronavirus-Pandemie soll durch harte Einschnitte gebrochen werden. Eine entsprechende Beschlußvorlage des Kanzleramtes liegt DNEWS24 vor.

Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Bundes-Länder wollen heute Nachmittag weitreichende Beschlüsse fassen, um die weitere exponentielle Ausbreitung des Coronavirus zu brechen. Trotz der Maßnahmen, die Bund und Länder vor zwei Wochen bereits vereinbart haben, steigt die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus inzwischen in nahezu allen Regionen Deutschlands mit exponentieller Dynamik an. Dies hat dazu geführt, dass bereits in zahlreichen Gesundheitsämtern eine vollständige Kontaktnachverfolgung nicht mehr gewährleistet werden kann, was wiederum zu einer beschleunigten Ausbreitung des Virus beiträgt, heißt es in der Beschlussvorlage des Kanzleramtes, die DNEWS24 vorliegt.

Ziel von Bund und Ländern sei es, zügig die Infektionsdynamik zu unterbrechen, damit in der Weihnachtszeit keine weitreichenden Beschränkungen im Hinblick auf persönliche Kontakte und wirtschaftliche Tätigkeit erforderlich sind.

Ab dem 4. November 2020 treten demnach deutschlandweit zusätzliche Maßnahmen in Kraft. Die Maßnahmen werden nach 2 Wochen evaluiert und sind zunächst bis Ende November befristet. Wichtigste Maßnahme in der kommenden Zeit wird es sein, Abstand zu halten und Kontakte zu verringern. Die Bürgerinnen und Bürger werden angehalten, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstands auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren. Touristische Reisen und Ausflüge sind untersagt. Institutionen und Einrichtungen, die der Freizeitgestaltung zuzuordnen sind, werden geschlossen. Unterhaltungs-Veranstaltungen werden untersagt. Gastronomiebetriebe sowie Bars, Clubs, Diskotheken, Kneipen und ähnliche Einrichtungen werden geschlossen. Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe werden geschlossen, weil in diesem Bereich eine körperliche Nähe unabdingbar ist. Medizinisch notwendige Behandlungen, zum Beispiel Physiotherapien, bleiben weiter möglich. Friseursalons bleiben unter den bestehenden Auflagen zur Hygiene geöffnet. Der Einzelhandel bleibt unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen insgesamt geöffnet. Dabei ist sicherzustellen, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro 25 qm Verkaufsfläche aufhält.

Steigende Infektionszahlen führen leider auch zu einem Anstieg an Infektionen in medizinischen Einrichtungen und bei vulnerablen Gruppen. Deren Schutz stellt eine besondere Herausforderung dar. Deshalb haben die zuständigen Stellen je nach den lokalen Gegebenheiten für die Krankenhäuser, Pflegeheime, Senioren und Behinderteneinrichtungen besondere Schutzvorkehrungen ergriffen. Dabei wird stets berücksichtigt, dass die jeweiligen Regelungen nicht zu einer vollständigen sozialen Isolation der Betroffenen führen dürfen.

Die Video-Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten beginnt heute um 13.00 Uhr. Anschließend eine Information der Öffentlichkeit geplant.

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