European Labour Market Barometer: Hoffnung auf Ende des Abschwungs in Europa

Das European Labour Market Barometer steigt im Februar gegenüber dem Vormonat um 1,1 Punkte. Mit 99,3 Punkten lässt der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) damit keine weitere deutliche Verschlechterung des europäischen Arbeitsmarkts in den nächsten Monaten erwarten.

„Die öffentlichen Arbeitsverwaltungen in Europa erwarten, dass der Druck auf die Arbeitsmärkte mit Lockerung von Einschränkungen nach der zweiten Corona-Welle und der Perspektive voranschreitender Impfungen nachlässt“, sagt IAB-Forschungsbereichsleiter Enzo Weber, der das europäische Barometer initiiert hat. In den allermeisten beteiligten Ländern hätte sich der Ausblick verbessert oder zumindest gehalten. Dennoch deute das European Labour Market Barometer noch nicht auf eine Erholung des europäischen Arbeitsmarkts hin. Zudem bestünden Risiken einer erneut steigenden Infektionsdynamik, welche nach Ende des Befragungszeitraums Mitte Februar klarer zutage getreten seien.

Der Teilindikator des European Labour Market Barometer für die Entwicklung der Beschäftigung ist im Februar um 1,2 Punkte auf 99,4 Punkte deutlich gestiegen. Damit liegt er erstmals seit Juli 2020 wieder über dem Teilindikator für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen, der nach einem Plus von 0,8 Punkten einen Stand von 99,1 Punkten erreicht. „In der Corona-Krise haben sich europaweit viele Arbeitskräfte komplett vom Arbeitsmarkt zurückgezogen. Der verbesserte Beschäftigungsausblick macht Hoffnung, dass diese teilweise reaktiviert werden können und der Prozess gestoppt wird“, erklärt Weber.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 16 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Tschechien und Zypern. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen wird ein Barometer bestimmt, aus denen sich das europäische Barometer als gewichtetes Mittel ergibt.