Die Lebenserwartung steigt schneller als die Lebensarbeitszeit

Immer mehr Arbeitnehmer nutzen die Rente mit 63. Und immer mehr Rentner genießen eine immer längere Rentenzeit.

Im Jahr 2020 lag das durchschnittliche Renteneintrittsalter** in Deutschland bei etwa 64,2 Jahren. Damit arbeiten die Deutschen derzeit rund zwei Jahre länger als vor zwanzig Jahren. Ähnlich lange wie bzw. sogar etwas länger als heutzutage arbeiteten die Bundesbürger in den 1960er Jahren – im Jahr 1965 belief sich das Zugangsalter in eine Altersrente der gesetzlichen Altersvorsorge in Deutschland auf ca. 64,8 Jahre.

Gesetzliches Renteneintrittsalter in Deutschland

Im Jahr 2006 hat die Bundesregierung die „Rente mit 67“ beschlossen. Daraufhin erfolgt seit 2012 eine stufenweise Anhebung des Regeleintrittsalters auf 67 Jahre bis zum Jahr 2029. Wer seit dieser Novellierung früher in Rente gehen möchte, kann dies im Regelfall nur unter Inkaufnahme von Abschlägen tun. Seit Verabschiedung des Rentenpakets 2014 besteht jedoch für besonders langjährig Versicherte mit 45 Pflichtbeitragsjahren wieder die Möglichkeit mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente zu gehen. Bei Erreichung dieser 45 Versicherungsjahre würde man aktuell in den alten Bundesländern eine monatliche Standardrente von 1.539 Euro erhalten. Für Bewohner der neuen Bundesländer liegt der Betrag bei 1.495 Euro im Monat.

Rente mit 63

Im vergangenen Jahr wurden 254.337 neue Anträge auf die abschlagsfreie Rente nach 45 Arbeitsjahren bewilligt.

Seit 2015 – dem ersten kompletten Jahr nach der Einführung der Rente mit 63 – haben insgesamt 1,74 Mio. Versicherte von der Möglichkeit, früher in den Ruhestand zu wechseln, davon Gebrauch gemacht. Die Bundesregierung hatte nicht erwartet, dass so viele Arbeitnehmer früher in Rente gehen wollen. Die aktuellen Zahlen liegen um 340 000 höher, als von der Bundesregierung ursprünglich kalkuliert.

Die frühen Ruheständler gehören zu den Besserverdienenden und erhalten daher im Durchschnitt 1.547 Euro Altersbezüge im Monat. Die Kosten für den gesetzlich möglichen vorgezogenen Rentenbezug können nicht vom Generationenvertrag aufgebracht werden. Die steuerfinanzierten Gesamtausgaben für die abschlagsfreie Rente mit 63 werden im Frühjahr 2022 erstmals über 3 Milliarden Euro pro Monat steigen.

Das Renteneintrittsalter sinkt, die Lebenserwartung steigt

In Deutschland hält das Renteneintrittsalter nicht mit der Entwicklung der Lebenserwartung Schritt. So gingen Männer im Jahr 1970 mit durchschnittlich etwa 65,2 Jahren in Rente und konnten erwarten, noch knapp 12 weitere Jahre zu leben. Heute findet ihr Renteneintritt gut ein Jahr früher statt. Im Gegenzug ist die fernere Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren um fast sechs Jahre gestiegen. Bei den Frauen zeichnet sich ein ähnliches Bild. Die direkte Folge sind eine zunehmende Rentenbezugsdauer und damit einhergehend ebenfalls steigende Kosten für die Alterssicherung.

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