Demografie und Politik in DNEWS24

Die Deutschen haben eine klare Präferenz für das Ende des Kriegs in der Ukraine

Ein Jahr nach Beginn des Ukrainekriegs fragte INSA, welchen Ausgang des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine sich die Deutschen wünschen. Das Ergebnis ist klar.

„Welchen Ausgang des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine wünschen Sie sich?“

Eine diplomatische Beilegung des Russland-Ukraine-Kriegs wünscht sich die absolute Mehrheit von 56 Prozent unserer Umfrageteilnehmer. Etwa ein Fünftel der Befragten (22 %) spricht sich für einen militärischen Sieg der Ukraine ohne die Hilfe von NATO-Truppen und elf Prozent mithilfe von diesen aus. Lediglich vier Prozent erhoffen sich einen militärischen Sieg Russlands. Sieben Prozent können oder wollen sich dazu nicht positionieren.

Sowohl befragte Männer als auch Frauen erhoffen sich jeweils absolut-mehrheitlich eine diplomatische Beilegung des Russland-Ukraine-Kriegs, wobei letztere dies öfter so befinden (61 zu 52 %). Männliche Umfrageteilnehmer sprechen sich hingegen sowohl häufiger für einen militärischen Sieg der Ukraine ohne die Hilfe von NATO-Truppen (25 zu 19 %) als auch leicht häufiger für einen solchen mithilfe von NATO-Truppen (13 zu 10 %) sowie für einen militärischen Sieg Russlands aus (5 zu 2 %).

Auch wenn bei sämtlichen Altersgruppen der Anteil derer überwiegt, die sich eine diplomatische Beilegung des Kriegs wünschen, steigt dieser Anteil mit dem Alter von 35 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen auf 63 bis 65 Prozent bei den ab 50-jährigen Umfragteeilnehmern an. Entsprechend umgekehrt verhält es sich tendenziell bei denjenigen, die einen militärischen Sieg der Ukraine mithilfe von NATO-Truppen (von 24 auf 6 %) sowie bei jenen, die einen militärischen Sieg Russlands für wünschenswert erachten (von 9 auf 0 %). Zudem sinkt mit zunehmendem Lebensalter der Anteil an Befragten, die hier keine Antwort geben können oder wollen (von 13 auf 3 %).

Ausgabe 395, 9. KW, 3. März 2023

„Menschen sind nicht in der Lage, den Tod abzuschaffen. Aber sie sind ganz gewiß in der Lage, das gegenseitige Töten abzuschaffen.“

Norbert Elias – (1897 – 1990, deutscher Soziologe)

Lieber Herr Müller,

der Jahrestag des großflächigen Einmarsches russischer Truppen in die Ukraine hat dazu geführt, dass auch die Frage nach dem möglichen Ausgang des Krieges zwischen Russland und der Ukraine häufiger gestellt wurde. Unsere Frage, welchen Ausgang man sich wünsche, haben 56,3 Prozent der Befragten mit „diplomatische Beilegung des Krieges“ beantwortet. Jeder Dritte (32,9 Prozent) spricht sich für einen militärischen Sieg der Ukraine – mithilfe von NATO-Truppen (11,3 Prozent) bzw. ohne Hilfe von NATO-Truppen (21,6 Prozent) – aus.

Besonders interessant wird es, wenn man die Wählerschaften der Parteien in den Blick nimmt: Die Wähler von SPD und CDU/CSU (jeweils zu 54,7 Prozent) sowie der der Wähler von FDP (51,9 Prozent), AfD (68,9 Prozent) und Linke (68 Prozent) sind mehrheitlich für eine diplomatische Beilegung des Krieges. Ausschließlich unter den Wählern von Bündnis90/Die Grünen spricht sich eine knappe Mehrheit (50,4 Prozent) für einen militärischen Sieg der Ukraine aus, 45,6 Prozent der Grünen-Wähler sprechen sich für eine diplomatische Lösung aus.

Wir haben die Frage nach dem gewünschten Ausgang des Krieges bereits vor sechs Wochen gestellt: Die Zustimmung zu einer „diplomatischen Beilegung des Krieges“ ist seither gestiegen – von 52,7 Prozent auf 56,3 Prozent. Auch unter der Grünen-Wählerschaft stieg der Wunsch nach einer diplomatischen Beilegung des Krieges von 39,1 Prozent auf 45,6 Prozent. Bei unserer letzten Abfrage wünschten noch 57,6 Prozent der Grünen-Wähler einen militärischen Sieg der Ukraine, derzeit sind es nur noch – siehe oben – 50,4 Prozent. Auch bei den AfD-Wählern gab es ein Umdenken: Vor sechs Wochen wünschten sich noch 21,9 Prozent einen militärischen Sieg Russlands, aktuell sagen das nur noch 8,4 Prozent der aktuellen AfD-Wähler. Und statt 51,9 Prozent sind aktuell 68,9 Prozent der AfD-Wähler für eine diplomatische Beilegung des Krieges. Diese Veränderung Richtung „pro Diplomatie“ verdient gerade deshalb Aufmerksamkeit, weil sie sich bei fast allen unserer abgefragten soziodemographischen Merkmale feststellen lässt.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und einen gesegneten Sonntag.

Ihr

Hermann Binkert

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vom 27.02.2023
Union vergrößert Vorsprung vor den Verfolgern

Die Union (28,5 %) legt in dieser Woche einen halben Prozentpunkt zu, wohingegen die SPD (20,5 %) einen Prozentpunkt verliert und sowohl die Grünen als auch die AfD unverändert bei jeweils 15,5 Prozent bleiben. Auch die FDP (7,5 %) gewinnt einen halben Prozentpunkt hinzu, wohingegen die Linke (4,5 %) einen halben Prozentpunkt verliert.

Bei den sicheren Wählern kann einzig die Union einen Prozentpunkt hinzugewinnen, während die AfD einen Prozentpunkt verliert. Die Werte der anderen Parteien beiben hier jeweils unverändert.

Den Anteil an potentiellen Wählern kann sowohl die Union als auch die Linke jeweils um einen Prozentpunkt und die Grünen sogar um zwei Prozentpunkte erhöhen, wohingegen die SPD hier einen Prozentpunkt und die FDP zwei Prozentpunkte verlieren. Einzig das Potential der AfD bleibt im Vergleich zur Vorwoche gleich.

Den Anteil an Befragten, die grundsätzlich ausschließen, die jeweilige Partei zu wählen, können in dieser Woche einzig die Grünen um einen Prozentpunkt verringern, wohingegen die SPD sowie die Linke diesen Anteil jeweils um einen Prozentpunkt erhöhen. Die Negativpotentiale der übrigen Parteien bleiben jeweils konstant.

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Ergebnisse aktueller Umfragen
Wie stehen die Befragten zu folgenden Fragen?

„Welchen Ausgang des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine wünschen Sie sich?“

Eine diplomatische Beilegung des Russland-Ukraine-Kriegs wünscht sich die absolute Mehrheit von 56 Prozent unserer Umfrageteilnehmer. Etwa ein Fünftel der Befragten (22 %) spricht sich für einen militärischen Sieg der Ukraine ohne die Hilfe von NATO-Truppen und elf Prozent mithilfe von diesen aus. Lediglich vier Prozent erhoffen sich einen militärischen Sieg Russlands. Sieben Prozent können oder wollen sich dazu nicht positionieren.

Sowohl befragte Männer als auch Frauen erhoffen sich jeweils absolut-mehrheitlich eine diplomatische Beilegung des Russland-Ukraine-Kriegs, wobei letztere dies öfter so befinden (61 zu 52 %). Männliche Umfrageteilnehmer sprechen sich hingegen sowohl häufiger für einen militärischen Sieg der Ukraine ohne die Hilfe von NATO-Truppen (25 zu 19 %) als auch leicht häufiger für einen solchen mithilfe von NATO-Truppen (13 zu 10 %) sowie für einen militärischen Sieg Russlands aus (5 zu 2 %).

Auch wenn bei sämtlichen Altersgruppen der Anteil derer überwiegt, die sich eine diplomatische Beilegung des Kriegs wünschen, steigt dieser Anteil mit dem Alter von 35 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen auf 63 bis 65 Prozent bei den ab 50-jährigen Umfragteeilnehmern an. Entsprechend umgekehrt verhält es sich tendenziell bei denjenigen, die einen militärischen Sieg der Ukraine mithilfe von NATO-Truppen (von 24 auf 6 %) sowie bei jenen, die einen militärischen Sieg Russlands für wünschenswert erachten (von 9 auf 0 %). Zudem sinkt mit zunehmendem Lebensalter der Anteil an Befragten, die hier keine Antwort geben können oder wollen (von 13 auf 3 %).

Sämtliche Befragtengruppen halten jeweils absolut-mehrheitlich eine diplomatische Beilegung des Kriegs für erstrebenswert, wobei Umfrageteilnehmer, die sich links der politischen Mitte verorten, dies (deutlich) seltener als diejenigen der politischen Mitte und rechts davon angeben (51 zu 61 bzw. 60 %). Erstere sprechen sich hingegen sowohl öfter für einen militärischen Sieg der Ukraine ohne die Hilfe von NATO-Truppen (27 zu 20 bzw. 23 %) als auch mithilfe von NATO-Truppen (15 zu 8 bzw. 11 %) aus.

Alle Wählergruppen erachten jeweils mehrheitlich eine diplomatische Beilegung des Russland-Ukraine-Kriegs für wünschenswert. Dabei sprechen sich Wähler der Linke sowie der AfD deutlich öfter als die restlichen Wählergruppen für diese Option aus (68 bzw. 69 zu 46 – 55 %). Einen militärischen Sieg der Ukraine ohne die Hilfe von NATO-Truppen wünschen sich vor allem die Grünen-Wähler (35 %), während Wähler der Linke sowie der AfD (9 bzw. 10 %) dies entsprechend deutlich am seltensten angeben (Rest: 23 – 25 %).

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