Deutschland taumelt dem Abgrund entgegen

Der heutige Montag ist ein bemerkenswerter Tag. Nachdem die Bundeskanzlerin gestern Abend in der ARD 60 Minuten die Ministerpräsidenten der Bundesländer gescholten und eigene Fehler abgetan hatte, widersprach ihr einer der Kritisierten heute Mittag in einer Presse-Konferenz. Armin Laschet kämpft – wohl auf verlorenem Posten – um seine Reputation als Macher und schiebt die Versagens-Verantwortung zurück ins Kanzleramt.

Derweil wurde bekannt, dass die Parole „impfen, impfen, impfen“ nicht an Sonn- und Feiertagen gilt. Während in anderen Ländern am Strand, beim Friseur und im Bus geimpft wird, dominieren in Deutschland bürokratische Impf-Zentren – und die werden an Oster-Tagen in vielen Bundesländern geschlossen. Während in anderen Ländern sogar Tierärzte impfen, dürfen das bei uns bislang weder Haus- noch Fach-Ärzte. In den USA wurden 3 Millionen Impfungen verabreicht – an einem Tag, am Wochenende. Und bei uns?

Unsere Verfassungs-Organe sind sprachlos. Nichts hört man vom Bundespräsidenten, nichts vom Präsidenten des Bundestages, nichts vom Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes.

Heute las ich die Frage, ob man nicht die verantwortlichen Politiker wegen fahrlässiger Körperverletzung verklagen könne. Was mir vor wenigen Stunden noch absurd und überzogen erschien, ist für mich jetzt eher nachvollziehbar.  Wenn gleichzeitig Ausgangssperren erwogen werden aber weder ausreichend getestet wird, wenn nicht genügend Impfstoff zur Verfügung steht und der wenige Impfstoff noch nicht einmal immer und überall verabreicht wird, dann stimmt in unserem Land etwas nicht.