Deutschland nach Angela Merkel: der kranke Mann Europas?

In wenigen Tagen wird gewählt, die Ära Merkel ist vorbei. Erste kritische Stimmen zur langen Regierungszeit der Bundeskanzlerin werden laut.

16 Jahre Regierungs-Zeit – eine gefühlte Ewigkeit. Vier große Krisen einigeraßen bewältigt, das ist das Verdienst der „ewigen“ Kanzlerin.

Wie steht Deutschland heute da, ist unser Land auf die Zukunft vorbereitet? Mitten im Endspurt des Wahlkampfes ziehen zwei renommierte Institutionen- der Ökonom Felbermayr und das britische Wirtschafts-Blatt „The Economist“ – eine ernüchternde Bilanz und sehen den Wohlstand und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in Gefahr.

Demografie wird Löhne steigen lassen

Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, erwartet künftig deutliche Lohnsteigerungen für die Beschäftigten in Deutschland.

Im Durchschnitt seien nominale Erhöhungen – also inklusive Inflation – von fünf Prozent pro Jahr realistisch, sagte Felbermayr der „Bild“-Zeitung. Grund für das starke Lohnwachstum in den kommenden Jahren sei, dass spätestens ab 2023 die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte wegen des demografischen Wandels sukzessive sinke. Die Firmen würden aufgrund des Arbeitskräftemangels um Beschäftigte so stark werben wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Die eventuelle Anhebung des Mindestlohns sowie spürbar höhere Inflationsraten trügen ebenfalls dazu bei, dass die Löhne künftig deutlich stärker als bisher stiegen, so der IfW-Präsident Felbermayr.

The Economist: Deutschland ist nicht mehr zu reformieren

Demografischer Wandel, Arbeitskräftemangel, Energiewende, ein nicht mehr funktionierendes Föderalismusmodell, eine selbstbezogene Außenpolitik – all das zeigt laut „Economist“ ein Modell von Deutschland, das maximal noch kurze Zeit funktioniere. Die stets gegenwartsbezogene ad-hoc-Politik der Bundeskanzlerin habe es versäumt, Deutschland eine klare Richtung in die Zukunft zu weisen.

Den Report des „Economist“ After Merkel können Sie hier im Original lesen.

Countdown zur Wahl des 20. Deutschen Bundestages

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