Demografie: die Geburtenrate hängt vom Bildungs-Status ab

Weltweit sinkt die Geburtenrate – nur nicht in Ländern mit niedrigem Bildungs-Niveau.

Weltweit bekommen Frauen im Laufe ihres Lebens immer weniger Kinder. Seit dem Jahr 1990 sank die Geburtenrate von durchschnittlich 3,2 Kindern pro Frau auf heute 2,3 Kinder. Das Wachstum der Weltbevölkerung hat sich damit in den letzten 30 Jahren um etwa ein Drittel verringert. Das gab die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich der Veröffentlichung des DSW-Datenreports 2021 bekannt. Die Geburtenraten der einzelnen Länder und Regionen variieren dabei stark. Die höchste Geburtenrate verzeichnet Afrika südlich der Sahara, die ärmste Region der Erde, mit 4,7 Kindern pro Frau. Länder mit hohem Einkommen verzeichnen eine durchschnittliche Geburtenrate von 1,8.

Aktuell liegt die Weltbevölkerung bei etwa 7,9 Milliarden Menschen.

Besonders hoch sind Geburtenraten in Ländern mit einem ungedeckten Bedarf an modernen Verhütungsmitteln und einer hohen Anzahl an Teeangerschwangerschaften. Jan Kreutzberg, Geschäftsführer der DSW, warnt vor den Folgen für Mädchen und Frauen: „Wenn Jugendliche nicht wählen können, ob sie ein Kind bekommen – sei es, weil ihnen Sexualaufklärung fehlt oder weil Verhütungsmittel rar sind –, wird ihnen ihr Selbstbestimmungsrecht verwehrt. Wegen früher Schwangerschaften geraten tausende Mädchen jedes Jahr in eine Armutsspirale. Die neue Bundesregierung muss Geschlechtergerechtigkeit in den Fokus ihrer Entwicklungszusammenarbeit stellen.”

In Afrika südlich der Sahara hat jede zweite Frau (51 Prozent), die eine Schwangerschaft vermeiden möchte, keinen Zugang zu Verhütungsmitteln. Pro Jahr sind dort 16 Prozent der Geburten auf Teenagerschwangerschaften zurückzuführen. In Deutschland machen Teeangerschwangerschaften jährlich nur ein Prozent aller Geburten aus.

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