Demografie: Bremen setzt auf Quartiersentwicklung für alle Altersgruppen

Das Bundesland Bremen verzeichnet eine steigende Bevölkerungs-Zahl. Nun wurde ein Stadtentwicklungsplan Wohnen vorgelegt, der Wohnen im Stadtstaat bezahlbar machen soll.

Das Land Bremen ist in seiner Struktur als Stadtstaat mit seinen zwei Städten Bremen und Bremerhaven einzigartig in Deutschland. Aus demografischer Sicht weist es mehrere Besonderheiten auf: Mit einer Ausdehnung von nur 419 km² und einer Einwohnerzahl von 680.000 Menschen ist es sowohl in Bezug auf die Fläche als auch auf die Bevölkerung das kleinste aller deutschen Bundesländer. Aufgrund der Siedlungsstruktur weist der Zwei-Städte-Staat eine hohe Bevölkerungsdichte auf: Verteilt auf das gesamte Gebiet leben rund 1.600 Menschen pro Quadratkilometer – damit ist Bremen hinter Berlin und Hamburg das am dichtesten besiedelte Bundesland. Auch bei der Vielfalt seiner Bürger nimmt die Hansestadt innerhalb Deutschlands eine Sonderstellung ein. Rund 37 Prozent aller Menschen, die in Bremen leben, haben einen Migrationshintergrund. Das ist der höchste Wert aller Bundesländer.

Diese Zahlen hat das Demografieportal des Bundes und der Länder (www.demografie-portal.de) zum Start der „Ländermonate Demografie“ für Bremen veröffentlicht; drei Monate lang stellt der Stadtstaat besondere Herausforderungen und Aktivitäten seiner Demografiepolitik vor.

„Quartiere sollen für alle Altersgruppen attraktiv sein“

Die Bevölkerung im Land Bremen ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Um die Attraktivität als Wohnstandort für die Menschen zu erhalten beziehungsweise auszubauen und weiter zu wachsen, ist die Schaffung bezahlbaren Wohnraums für alle Bevölkerungsgruppen eine zentrale Herausforderung. Die Wohnqualität und das Wohnangebot in Bremen und Bremerhaven sollen weiter verbessert werden. Das bedeutet vor allem eine größere Angebotsvielfalt und eine gezielte Ausrichtung auf die Nachfragegruppen. Dabei spielen die Quartiere als Wohn- und Lebensort der Menschen eine große Rolle. „Die Anpassung der Quartiere an die Zukunft ist eine wichtige Herausforderung. Es muss uns gelingen, unsere Quartiere so weiterzuentwickeln, dass sie für alle Altersgruppen gleichermaßen attraktiv sind“, erklärt die Bremer Staatsrätin für Stadtentwicklung und Wohnungsbau Gabriele Nießen. Für die Stadt Bremen wurde Ende 2020 der „Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 – gesamtstädtische Handlungskonzeption“ beschlossen, der diese Themen aufgreift.

Neben der generationengerechten Gestaltung der Quartiere ist der soziale Zusammenhalt in den Städten ein wichtiges Thema. In beiden Städten gibt es Quartiere, die sozial schwächer gestellt sind. Diese bedürfen einer besonderen Aufmerksamkeit. „Mit vereinten Kräften wollen wir ressortübergreifend die Lebensbedingungen verbessern und mehr Chancengleichheit schaffen“, so Staatsrätin Nießen.