Demografie: Brandenburg ist Zuzugsland

Brandenburg ist das Land mit dem größten Wanderungszuwachs unter allen Bundesländern.

Das Land Brandenburg hat sich in den letzten Jahren zur beliebtesten Zuzugsregion innerhalb Deutschlands entwickelt. Dies verdeutlichen Auswertungen der Binnenwanderungsstatistik durch das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden. Allein im Jahr 2020 zogen rund 19.400 Personen mehr nach Brandenburg als von dort in andere Bundesländer abgewandert sind. Damit lässt es Schleswig-Holstein (+11.500), Mecklenburg-Vorpommern (+8.600) und Niedersachsen (+7.100) in der Rangliste weit hinter sich. Die stärksten Wanderungsverluste weisen mit Berlin (-19.200) und Baden-Württemberg (-14.100) zwei Länder auf, die über viele Jahre hinweg starke Zuwächse durch die Binnenwanderung erzielt hatten.

Die Attraktivität Brandenburgs als Zuzugsregion ist in den letzten Jahren nahezu kontinuierlich gewachsen: 2008 verlor das flächenmäßig größte Bundesland im Osten noch über 4.100 Menschen durch Fortzüge in andere Bundesländer, ab 2012 lag der Wanderungsgewinn im positiven Bereich. Seit 2014 steht Brandenburg beim Binnenwanderungsgeschehen durchgehend an der Spitze aller Bundesländer. Ein wesentlicher Grund für die gestiegene Attraktivität Brandenburgs als Wohnstandort ist die Nähe zu Berlin: „Im Zuge der Suburbanisierung sind in den letzten Jahren viele Menschen aus der Bundeshauptstadt in das Umland abgewandert. Die Wohnungsknappheit in Berlin, eine gute Verkehrsanbindung sowie günstigere Preise für Mieten und Wohneigentum sind wesentliche Ursachen für Umzüge nach Brandenburg“, erklärt Dr. Nico Stawarz vom BiB.

Binnenwanderung als Herausforderung für die Landesentwicklung

Kathrin Schneider, Ministerin und Chefin der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, freut sich über diese Entwicklung: „Die positive Wanderungsbilanz ist eine Bestätigung dafür, dass Brandenburg ein demografisch stabiles Bundesland ist. Das müssen wir sichern. Wichtig ist, den verschiedenen Entwicklungen in allen Landesteilen Rechnung zu tragen.“ Dazu stellt Brandenburg seine Regionalentwicklungspolitik im Moment neu auf. Die Planungen geschehen auch vor dem Hintergrund, dass nicht alle Landesteile Brandenburgs in gleichem Maß vom Anstieg der Binnenwanderung profitieren. „Es sind in erster Linie die ballungsraumnahen Gemeinden rund um Berlin, die sich zu beliebten Wohnorten entwickelt haben und auch eine gute wirtschaftliche Entwicklung haben Immer stärker kommen auch weiter entfernte Städte mit guter Bahnanbindung wie Brandenburg an der Havel oder Eberswalde in den Blick. Sie strahlen jetzt immer kräftiger auf ihr Umland aus. Zukünftig wollen wir unsere starken Standorte noch besser miteinander verbinden. Das nützt auch dem ländlichen Raum. Unser Ziel ist eine gute und ausgewogene Entwicklung des gesamten Landes und eine Stärkung des Zusammenhalts zwischen den Regionen“, so Schneider.