Demografie: Bevölkerungszahl Österreichs stieg auf mehr als 8,93 Mio.

Am 1. Jänner 2021 lebten vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria zufolge 8.933.346 Menschen in Österreich, um 32.282 (+0,36%) mehr als zu Jahresbeginn 2020. Damit verzeichnete Österreich 2020 eine etwas geringere Bevölkerungszunahme als im Jahr zuvor (2019: +42.289 Personen bzw. +0,48%).

„Österreich wächst weiterhin. Nachdem die Bevölkerung im Jahr 2020 um 0,36% auf 8,93 Mio. angestiegen ist, wird sie voraussichtlich in den nächsten Jahren die 9-Millionen-Marke erreichen. Derzeit sehen wir die stärksten Zuwächse im Osten Österreichs rund um Wien, aber auch im Burgenland und in Vorarlberg. Das Bevölkerungswachstum wird dabei ausschließlich durch Menschen mit nicht-österreichischer Staatsangehörigkeit getrieben. Ohne sie wäre Österreich im Jahr 2020 nicht gewachsen, sondern um 0,17% geschrumpft“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Bevölkerungswachstum im Burgenland, in Wien und in Vorarlberg besonders stark

Mit +0,54% verzeichnete das Burgenland 2020 – ebenso wie bereits im Jahr 2008 – die größte prozentuale Bevölkerungszunahme aller Bundesländer Österreichs. Ebenfalls deutlich über dem Bundesdurchschnitt lagen die Zuwächse in Wien (+0,52%) sowie in Vorarlberg (+0,51%). Nur leicht über dem österreichweiten Bevölkerungswachstum rangierten Niederösterreich und Salzburg (je +0,40%) sowie Oberösterreich (+0,37%). Etwas niedriger war der Anstieg der Einwohnerzahl in Tirol (+0,33%) und in Kärnten (+0,17%) sowie in der Steiermark (+0,06%), wo die Bevölkerungszahl praktisch stagnierte.

Bevölkerungszuwachs in 69 politischen Bezirken, Rückgang in 24 Bezirken

Auf regionaler Ebene (siehe Karte) gab es 2020 in insgesamt 69 politischen Bezirken einen Bevölkerungszuwachs, etwa in allen Bezirken Vorarlbergs und des Burgenlandes. Auch in Oberösterreich, Salzburg und Tirol verzeichneten die meisten Bezirke positive Bevölkerungsbilanzen. Am stärksten fielen die Zuwächse allerdings in der Ostregion rund um Wien aus. Die drei größten Zuwächse verbuchten die Bezirke Bruck an der Leitha (+1,76%) und Eisenstadt-Umgebung (+1,47%) sowie die Stadt Wiener Neustadt (+1,43%).

Rückläufig entwickelten sich die Bevölkerungszahlen in 24 politischen Bezirken. Einen flächendeckenden Bevölkerungsrückgang gab es im niederösterreichischen Waldviertel, in der gesamten Obersteiermark und dem angrenzenden Salzburger Lungau sowie weiten Teilen Kärntens. Am stärksten schrumpfte die Einwohnerzahl im Bezirk Leoben (-0,84%), in den beiden Städten Krems an der Donau und Waidhofen an der Ybbs (je -0,78%), im Bezirk Gmünd (-0,74%) sowie der Landeshauptstadt Innsbruck (-0,70%).

17,1% der Bevölkerung sind ausländische Staatsangehörige

Den vorläufigen Ergebnissen zufolge lebten am 1. Jänner 2021 insgesamt 1.531.262 Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Österreich. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Gesamtbevölkerung stieg von 16,7% am 1. Jänner 2020 auf 17,1% am 1. Jänner 2021. Im Laufe des Jahres 2020 erhöhte sich somit die Zahl der ausländischen Staatsangehörigen um 45.039 Menschen (+3,03%), während gleichzeitig die Zahl der österreichischen Staatsangehörigen rückläufig war (-12.757 Personen bzw. -0,17%). Mehr als vier Fünftel des Anstiegs bei ausländischen Staatsangehörigen entfiel auf Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union, nur etwa 18% waren Drittstaatsangehörige. Besonders stark fiel der Zuwachs bei deutschen (+8.774 Personen) und bei rumänischen Staatsangehörigen (+8.329) aus, die zugleich auch die beiden größten Nationalitäten in Österreich waren.

Sieben Prozent der Sterbefälle 2020 durch Pandemie

Jeder 14. Tote im Jahr 2020 war auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Laut der am Freitag von der Statistik Austria veröffentlichten vorläufigen Sterbestatistik sind im Vorjahr 90.517 Menschen in Österreich gestorben, 6.477 (sieben Prozent) davon in Zusammenhang mit Covid-19. „Die höhere Sterblichkeit im Jahr 2020 geht zweifellos auf die Corona-Pandemie zurück“, sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Demnach starben insgesamt 7.131 Personen (neun Prozent) mehr als 2019 (83.386 Todesfälle). „Zum Zeitpunkt der zweiten Corona-Welle übertraf die Covid-Sterblichkeit sogar die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die in den letzten Jahren mit Abstand für die meisten Sterbefälle verantwortlich waren“, so Thomas. 7.131 Tote mehr entsprechen der Statistik Austria zufolge ungefähr der Anzahl der Sterbefälle eines durchschnittlichen Monats.