Coronavirus-Pandemie: Zustands-Intermezzo

Zweite Welle, dritte Welle, Dauerwelle.

Im Moment überschlagen sich die Ereignisse und ich weiß gar nicht mehr, was ich denken oder zuerst machen soll. Und daß, obwohl die (oder gerade deswegen?) Kultureinrichtungen ja geschlossen sind und kaum künstlerische Zerstreuung stattfindet. Was im trüben November bleibt, scheint dumpfes zur Arbeit gehen oder (selbstgewählte) Isolation im Homeoffice.

Mal abgesehen von den chaotischen Wahlen in den USA und dem Covid-19-Geschehen, geht es schon im Kleinen los: schon wieder Donnerstag oder ist erst Mittwoch? Hätte ich nicht gestern schon wieder die wöchentliche Wässerung meiner Pflanzen vornehmen sollen? … und die Wäsche, die Betten? Ganz zu schweigen von Müll und Glasabfällen, die man gefühlt 2 x täglich rausträgt. Auch bei Uhrzeiten vertue ich mich nun häufiger. Nein, es ist nicht 10.00 Uhr, sondern schon 11.00 Uhr, und das ist nicht der Zeitumstellung geschuldet.

Uff, da fällt mir ein, das kleine Gartengerätehaus ja noch dringend gesäubert, abgeschmirgelt und winterfest imprägniert werden sollte, d.h. vor allem müßte der Holzschutz gekauft werden, bevor die Baumärkte ggf. wieder schließen. Das soll zwar nicht der Fall sein, aber das sagt man auch über die Verfügbarkeit des Toilettenpapieres und es ist in den Regalen trotzdem wieder knapp. Man soll der Political Correctness wegen bzw. aus Umweltschutzgründen ja nicht bei Amazon & Co bestellen … oder jetzt doch?

Müßte man nicht längst Weihnachten und eventuell den Winterurlaub planen, aber wird das alles überhaupt stattfinden und wenn ja in welcher Form? Wochenmärkte ja, Weihnachtsmärkte nein? Die Weihnachtswerbung läuft gerade mal wieder ungeniert auf Hochtouren, Konsum, Konsum … für wen, für was? Alles was man aktuell tut, fühlt es sich zumindest für mich doch irgendwie seltsam an.

Zudem halten sich generell doch 99% der Bevölkerung an die Verordnungen was Abstand und Maskenpflicht etc. betrifft; wieso steigen die Zahlen dann weiterhin an. Nutzen die Maßnahmen gar doch weniger, als oft gepriesen? Blickt man auf die Infektionszahlen bei den Sportlern und Politikern könnte man es gerade meinen. Denn die halten sich ja wohl daran oder etwa nicht?

Man könnte es gerade meinen. Wenn fast ganz Deutschland mittlerweile ein rotes Risikogebiet ist, braucht man ja auch keine Ampel mehr. Zumindest müßten nun die Kennzahlen oder die Ampelfarben angepaßt werden … äh in Dunkelrot, Lila, (zynisches-) Schwarz?

Wie auch immer, was kommt als Nächstes? Ich bin bei Leibe kein Routinemensch, aber etwas mehr Planungssicherheit wäre mir schon recht.

Jeden Tag neue, andere Informationen und Richtlinien. Im Rahmen des sog. „Lockdown light“ ist die Gastronomie/ Hotellerie ja mal wieder weitgehend geschlossen; abgesehen von Geschäftsreisenden. Aber bitte, wie und wer kontrolliert das? Laut Auskunft eines Hotels müsse man lediglich eine Selbstauskunft unterschrieben.

Dann die erneute Meldung über ein Seniorenheim, das heftig betroffen sein soll. Tja, wenn die Bewohner weiterhin im üblichen Speisesaal und nur selten auf den Zimmer essen – sicher keine Frage des Konzeptes, sondern des Personalschlüssels. Auch Firmen-Kantinen haben m.W. weiterhin geöffnet, sind das keine Gaststätten? Wenn ich mich an meine Zeit in der Pharmaindustrie erinnere, war es in diesen Speiseräumen damals schon eng, und wie macht man das jetzt? Wie die Auffassung der Politiker zustande kommt, daß von den Arbeitsstätten keine Gefahr ausgehe, ist mir rätselhaft (obwohl Covid-19 ja gerade in Lebensmittelbetrieben mehrfach wütete), liegt zwecks Aufrechterhaltung der Wirtschaft aber natürlich auf der Hand.

Die Uhr tickt, meine Gedanken schweifen weiter. „Der Profi darf alles, der Amateur (Volksgesundheit) nichts?“ Wie die Aerosole z.B. beim Golfen oder Tennisspielen den Mitstreiter erreichen sollen, ist zumindest mir nicht klar. Vom Fußball oder dem Automobilrennsport, Deutschland’s liebsten Kindern, will ich hingegen gar nicht reden. Manche sind gleich, andere doch gleicher – anscheinend auch in einer gelobten Demokratie.

Hmm, nach den partysüchtigen Jugendlichen und „cornernden Kampftrinkern“ sollen nun die Familien schuld bzw. die Superspreader sein. Vor Schreck überlege ich gerade, wann ich z.B. zuletzt die Türklinken abgewaschen habe, da unsere Büro- und Privaträume in einander übergehen. Wo sollen die Leute bzw. Familienangehörigen denn hin, wenn sie nicht wohlsituiert zu Zweit auf 300 Quadratmetern leben? Oder soll eine Mutter ihren Kindern keinen Gute-Nacht- Kuss mehr geben?

Was soll man da noch denken, geschweige denn logisch einordnen? Mir schwirrt der Kopf und es bewahrheitet sich wohl mehr und mehr der Umstand, daß alle Empfehlungen nur Hinhalte-/ Durchhalte-Taktiken sind, um die Pandemie angesichts eines doch nicht ausreichenden Gesundheitssystems zu strecken; sprich die Natur sowieso ihren Lauf nehmen wird.

Neuerdings fängt man also viele Dinge an und investiert Zeit, muß man wegen ungeklärter Sachlage aber bald wieder verwerfen und auf Eis legen muß – was für eine Zeitverschwendung. Was hilft beim Agieren, Handeln und kritischem Prüfen noch?

Da kommt mir gerade noch die vermeintlich diskutierte Genderproblematik in den Sinn, währenddessen wirklich harsche Gesetze von der Regierung durch gewunken werden, wie z.B. die zwangsweise Abgabe der Fingerabdrücke für den Personalausweis. Bisher war das wenigstens optional. Für mich zu recht, denn diese Handhabung galt bisher nur bei Schwerverbrechern und es bedarf/ bedurfte einer polizeilich-gerichtlichen Verfügung. Wollen wir das alles wirklich? Ich nicht, denn ich weiß um die Manipulierbarkeit solcher Daten. Logischerweise ist jeder Programmierer eines Sicherheitssystem zugleich sei bester Hacker, usw.

Immerhin: bis August 2021 kann man (unter bestimmten Umständen) eine Ausweiserneuerung mit 10 Jahren Gültigkeit noch ohne einen Fingerabdruck erreichen; in 2031 wäre ich dann theoretisch wenigstens 71 Jahre alt.

Ach ja, angeblich wird laut Medienberichten gerade eine Impfreihenfolge festgelegt. Womit aber bitte soll geimpft werden? Ein Covid-Impfstoff steht definitiv nicht zur Verfügung, von den zweifelhaften Produkten aus Rußland einmal abgesehen. Zur Propaganda lassen sich da Promis und Gesundheitsvertreter vor laufender Kamera medienwirksam mit den Präparaten wie „Sputnik“ und „Vektor“ vor den Augen Putin‘s impfen. Er selbst schaut (wohlweißlich) nur zu. China erklärt Covid-19 frei zu sein, das sollen wir glauben? Von anderen Ländern – wie z.B. dem Balkan – hört man indes gar nichts mehr. Informiert man darüber nicht, wurden die Tests ausgesetzt oder was ist da los? Sind die glücklichen Einwohner dort alle von Natur aus resistent oder können die sich einen „Lockdown“ um zu überleben gar nicht mehr leisten? Deutschland erkauft sich diesen Umstand samt „Betriebsfrieden“ ja eben durch staatliche Mittelzuwendungen.

Apropos, seltsame Schließungen und gerichtlich erzwungene Öffnungen machen wieder auffallend die Runde. Da muß z.B. eine Alpaka-Therapiefarm in der Nähe von Heidelberg schließen, die fast ausschließlich therapeutischen Zwecken für Kinder und psychisch Belasteten dient (klar klagen die Betreiber gerade dagegen, aber das alles kostet Zeit, Kraft und Geld). Was bitte ist an Waldwanderungen/ Streicheleinheiten von Einzelpersonen mit Tier denn kritisch zu verbieten (Hundebesitzer tun es ja auch) … äh, sollten wir nicht gerade raus gehen, lüften und uns an der frischen Luft bewegen? Ich verstehe langsam gar nichts mehr. Was ist hier gewollt, reine Verzweiflung der anordnenden Behörden, was sinnvoll? Von welchem Horizont ist da die Rede?

Beim Einkaufen Schlange stehen – das mag im Sommer noch angehen, aber in der kalten Jahreszeit holt man sich so ja schon in der Warteschlange vor dem Laden zumindest eine saftige Erkältung und somit ein geschwächtes Immunsystem und in Folge wer weiß was.

Wer wird das am Schluß alles bezahlen? Was ist mein hart Erspartes dann noch wert? Da gibt es historisch genügend bespiele. Ein weiteres Stichwort wären „Negativzinsen“. Der Glaube, daß Immobilienkäufe das Inflationsproblem lösen, bleibt angesichts zunehmender staatlicher Regulierung auch dort nur „Träumern“ überlassen.

Wie in einem kreisläufigen, nicht endenden Alptraum könnte ich endlos fortfahren; waren da nicht jüngst Nerztierfarm-Betreiber in Dänemark, die sich mit einer Variante des Virus infiziert haben sollen? Hier geht es immerhin um die Vergasung von 400.000 Tieren (!) und einer mutationsbedingten/ rezeptorenbedingten Wirkstoffblockade eines möglichen Impfstoffes.

Kein Wunder, daß die Werbung plötzlich voller Mittelchen gegen Keuchhusten und für einen geruhsameren Schlaf ist – einer profitiert eben immer.

Davon abgesehen, daß ich bisher stets gut schlafen kann, frage ich mich wie lange noch. Aber will ich überhaupt ruhig schlafen und mich dem Geschehen hingeben? Besser nicht, auch wenn jede Änderung, jedes Mitdenken anstrengend und zeitintensiv ist. Man muß es nur wollen – Stichwort „Selbstoptimierung“. Warum wird denn überall Personal abgebaut, statt eingestellt, wenn man schon wußte, dass die zweite Welle kommt, etc.

Also täusche ich mich doch nicht, dass die Zeit – wenn man sich mit den Dingen etwas intensiver beschäftigt – gerade noch schneller verfliegt, als sonst in gemäßigten Zeiten.

Noch geben unsere existierenden Gesetze dies nämlich her und „Hut ab“ vor kritischen Kabarettisten wie Nuhr, Rebers & Co. Die alle sprechen uns doch aus der Seele und man beklatscht sie dafür. Wieso leben wir das Gesagte dann nicht? … weil sich die so locker daher gesagte Empfehlung „sich täglich EINFACH neu zu erfinden“, nämlich selbst für die Kreativsten und Willigen nicht so leicht ist.

Die Autorin Petra Fritz

Petra Fritz ist von Beruf Dipl-Kfm (Uni Mannheim), Jahrgang 1960, verheiratet, wohnhaft in Speyer am Rhein. Sie war 4 Jahre Personalleiterin bei den US- Streitkräften (AAFES) in Stuttgart und Heidelberg, in Folge 12 Jahre tätig im Pharma-Management von BASF (Auslandsvertrieb), davon 18 Monate bei der Tochtergesellschaft Quimica Knoll in Mexico.

Seit 2002 ist Petra Fritz selbständige rechtliche Berufsbetreuerin (Vormund) und Verfahrenspflegerin für die Amtsgerichte Speyer, Ludwigshafen und Germersheim (teils ehrenamtliche Fallberatung).

Privat war Petra Fritz Leistungssportlerin im Eis- und Rollkunstlauf (u.a. Profi-WM 1978 und 1979), später 14 Jahre lang Vize-Präsidentin des Rheinland-pfälzischen Eis- und Rollsportverbandes sowie Repräsentantin „Frau im Sport“. Heute ist sie in der Freizeit gerne auf dem Wasser und auf Ski unterwegs. Ansonsten vielseitig interessiert und seit 2012 auch wieder als semi-professional Bestager-Model, Darstellerin und Moderatorin tätig.