Corona und ältere Arbeitnehmer – öfter krank und weniger Rente

Corona belastet ältere Arbeitnehmer gleich doppelt.

Krankmeldungen älterer Arbeitnehmer auf Höchststand

Arbeitnehmer über 50 Jahre sind von der zweiten Welle der Corona-Pandemie deutlich härter getroffen als Jüngere. Das geht aus einer Datenanalyse der Krankenkasse Barmer hervor, über die das Redaktions-Netzwerk Deutschland (RND) berichtet. Die Zahl der Krankschreibungen ist demnach bei den über 50-Jährigen zwischen Ende Oktober und Mitte Dezember um 44 Prozent gestiegen. Bei den 30- bis 49-Jährigen hat die Zahl der Corona-Krankschreibungen im gleichen Zeitraum um 25 Prozent zugenommen. Bei den unter 30-Jährigen ist sie sogar gesunken – um 18 Prozent.

Mitte Dezember 2020 waren durchschnittlich 3,99 von 1000 Arbeitnehmern über 50 Jahre wegen einer Covid-19-Erkrankung arbeitsunfähig.  Auf dem Höhepunkt im Frühjahr waren 2,53 von 1000 Arbeitnehmern über 50 Jahre krankgeschrieben. Zum Vergleich: Bei den unter 30-Jährigen waren es im Frühjahr 1,7, im Dezember 1,79 und bei den 30- bis 49-Jährigen 1,81 pro 1000 im Frühjahr und 2,53 Mitte Dezember.

Renten werden schrumpfen

Bedingt durch die massive Kurzarbeit im Jahr 2020 – ausgelöst durch die Corona-Krise – werden Millionen Arbeitnehmer künftig geringere Rentenanwartschaften haben. Denn Kurzarbeit bedeutet auch geringere Einkommen und damit weniger Entgeltpunkte.

Ein Durchschnittsverdiener, dessen Lohn wegen Kurzarbeit ein Jahr lang halbiert wurde, erhält nur 90 Prozent der üblichen „Entgeltpunkte“. Dadurch fällt die spätere Monatsrente um 3,42 Euro niedriger aus, so neue Zahlen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) in Berlin.