Christine Vogler: Pflege-Berufe müssen aufgewertet werden

Angesichts des wachsenden Pflege-Bedarfs müssten Bezahlung und Image der Pflegeausbildung verbessert werden. Das fordert Christine Vogler, die Präsidentin des Deutschen Pflegerats im RBB Inforadio.

Während der Ausbildung zur Pflegekraft brechen 30 Prozent der Auszubildenden ab. Viele unterschätzten, wie anspruchsvoll die Ausbildung sei – sowohl sozial als auch kognitiv. Längst nicht jeder sei geeignet für diesen fordernden Beruf. „Es wird ja auch oft kolportiert: Pflege könne jeder! Das ist ein großer Irrtum“, so Christine Vogler im Interview mit rbb Inforadio.

Das Problem des Fachkräfte- und Personalmangels auf den Stationen sei enorm, so Vogler. Zwar sei das Pflegeberufegesetz einen „großer Gewinn“. Dennoch hätten Auszubildende wenig Chancen, durch den Personalmangel richtig angeleitet zu werden. Vogler nannte dies im rbb Inforadio einen „Teufelskreis“.

Vogler kritisierte die Diskussion um eine Anhebung des Mindestlohns in Pflegeberufen. „Pflege ist ein hochanspruchsvoller Beruf. Da geht es nicht um Mindestlohn – da geht es um eine angemessene Bezahlung“, so Christine Vogler im Interview mit rbb Inforadio. Der Deutsche Pflegerat fordert ein Einstiegsgehalt von 4.000 Euro für Pflegekräfte. Zudem müsse die Finanzierung der Pflege grundsätzlich überdacht werden, da sie chronisch unterfinanziert sei.