Bundesverband Initiative 50Plus fordert eine grundlegende Rentenreform

Die Nachricht, dass es 2021 nur im Osten eine geringe Rentenerhöhung geben wird, ist ein Weckruf. Der BVI50PLUS fordert eine umfassende Reform des deutschen Rentensystems.

Wie der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gestern mitteilte, wird erstmals seit 2010 die Rente im Jahr 2021 nicht erhöht – die Lohnentwicklung während der Corona-Pandemie ist dafür maßgeblich verantwortlich. Lediglich im Osten wird es eine leichte Erhöhung um 0,72 Prozent geben. Rechnerisch müssten die Bezüge für die gut 21 Millionen Rentner in Deutschland zum 1. Juli sogar um 3,25 Prozent sinken, teilte das Bundesarbeitsministerium mit. Allerdings verhindert die gesetzlich verankerte Rentengarantie, dass die Rente sinkt. Im Osten wird die Rente deshalb geringfügig angehoben, weil die Renten in den neuen Bundesländern jährlich etwas weiter an das Rentenniveau im Westen angepasst werden.

Für die Berechnung der Rentenhöhe ist die Lohnentwicklung im Vorjahr maßgeblich. Die betrug wegender wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie 2020 -2,34 Prozent, wurde aus Daten des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden berechnet. Da eine Absenkung der Rente gesetzlich verhindert wird, fällt die Rentenerhöhung 2021 für den Westen aus, die Renten sinken aber wenigstens nicht. Im Osten gibt es noch bis 2024 eine Angleichung des Rentenwerts an das Westniveau, bis dahin sollen die Renten in ganz Deutschland aneinander angepasst sein.

Bundesverband Initiative 50Plus sieht Demografie-Probleme für die Rente

„Das Umlageverfahren zur Finanzierung der Rente bricht zusammen. Wenn in den nächsten Jahren hunderttausende Baby-Boomer in Rente gehen und weniger sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer für mehr Rentner aufkommen müssen, kann das nicht funktionieren. Schon jetzt müssen alle Steuerzahler jährlich 100 Milliarden Euro zur Finanzierung der Rentenzahlungen aufbringen. Das kann so nicht weitergehen. Daher muss die nächste Bundesregierung umgehend eine grundlegende Reform des Rentensystems umsetzen, um der steigenden Lebenserwartung und dem demografischen Wandel Rechnung zu tragen.“ so Uwe-Matthias Müller, Sprecher des Bundesverband Initiative 50Plus. Müller verweist auch auf die seit Jahren steigende Armutsgefährdung für immer größere Teile der Bevölkerung. In einer Zeit rasant steigender Mieten, Energie- und Lebenshaltungs-Kosten sowie Krankenkassen-Beiträgen sei die Renten-Nullrunde für viele Ältere fatal. „Die Altersarmut wird durch die Nullrunde bei den Renten einen neuen Schub bekommen. Das ist unsozial und die Folge einer jahrelang verfehlten Rentenpolitik.“ so Müller.

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