Beamte arbeiten immer weniger

Bei Beamten wird die Lebensarbeitszeit immer kürzer, während die Pensionslasten bei Bund und Ländern immer mehr steigen.

Nach Angaben der Bundesregierung gingen Beamte 2018 im Durchschnitt mit 62,5 Jahren in den Ruhestand. 2006 hatte das durchschnittliche Eintrittsalter in die Pension noch bei 62,6 Jahren gelegen. Dagegen müssen Angestellte immer länger arbeiten: Lag das Durchschnittsalter der Neurentner 2006 noch bei 60,9 Jahren, waren es 2018 schon 64,1 Jahre.

Pensionsverpflichtungen immer größere Finanzbelastung für öffentliche Haushalte

Es sei „höchste Zeit“, die Altersangleichung zwischen Pensionären und Rentnern in allen Bundesländern nachzuholen, mahnt deshalb FDP-Rentenexperte Johannes Vogel (38) in der Bild-Zeitung. Vogel fordert eine Anpassung der Rentenzahlung an die Lebensarbeitszeit: „Wer früher geht, kriegt weniger Rente, wer später geht, mehr.“

Sebastian Dullien, Chef des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), fordert in der Bild-Zeitung, dass langfristig alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. „Bei einer Angleichung der Alterssicherung zwischen Angestellten und Beamten würde sich auch das Problem der unterschiedlichen Renteneintrittsalter angleichen, da die Beamten dann bei frühzeitigem Ruhestand ja die gleichen Abschläge wie die Angestellten hinnehmen müssten“.

Für Bund und Länder werden die Pensionsverpflichtungen zu einer immer größeren Finanzbelastung. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass sich die Pensionsansprüche der Bundesbeamten in den vergangenen zehn Jahren um 88 Prozent auf 809 Milliarden Euro erhöht haben. Auf Ebene der Länder belaufen sich die künftigen Pensionsansprüche von Lehrern, Polizisten etc. sogar auf rund 1,23 Billionen Euro.