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Ausstellungstipp: Museum Haus Dix – Alias Dix. Zum 100. Geburtstag von Nelly Dix-Thaesler.

Das Museum Haus Dix nimmt den 100-jährigen Geburtstag von Nelly Dix-Thaesler (1923–1955) zum Anlass, die vielseitig begabte Tochter von Martha (1895–1985) und Otto Dix (1891–1969) näher vorzustellen.

Nelly schrieb, malte und zeichnete leidenschaftlich. Dennoch war es ihr aufgrund der herausfordernden Lebensumstände der Kriegs- und Nachkriegsjahre nicht möglich, sich zu Lebzeiten als Künstlerin zu behaupten. Ihre Erzählungen erschienen posthum 1961.

Die Präsentation im Museum Haus Dix zeigt eine kleine Auswahl von Aquarellen, Collagen, Objekten, Stickereien und Texten Nellys: Von dem Buch »Die Geschichte vom weitgereisten kleinen Teufel Eitel«, das sie als Dreizehnjährige für ihren jüngsten Bruder Jan anfertigte, über religiöse Motive aus den 1940er-Jahren bis hin zu humorvollen Darstellungen beliebter sprichwörtlicher Redensarten (1951). Hinzu kommt das dauerhaft präsentierte Zimmer Nellys, mit dem historischen Himmelbett, das sie 1943 eigenhändig mit Szenen aus der Bibel bemalte. Die Exponate geben einen Einblick in Nellys fantasievollen Umgang mit Sprache und Bild.

Museum Haus Dix

Im Museum Haus Dix wird der Alltag einer Künstlerfamilie in der Nachkriegszeit erfahrbar. In dem einstigen Atelier- und Wohnhaus mit Blick auf den Bodensee lebte der Maler Otto Dix mit seiner Frau Martha und den drei Kindern von 1936 bis zu seinem Tod 1969. Ein Mediaguide führt die Besucher durch die Räume mit ihren Geschichten, die noch heute faszinieren. Der idyllische Garten mit zahlreichen Terrassen und das Museumscafé laden zum Verweilen ein.

Von Dresden an den Bodensee

Otto Dix, geboren 1891 in Untermhaus (heute Stadtteil von Gera), zählt zu den wichtigsten Malern des 20. Jahrhunderts und wurde in den 1920er-Jahren zum führenden Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde sein Werk als entartet diffamiert. Dix musste auch seinen Lehrstuhl an der Kunstakademie Dresden aufgeben. Außer Landes zu gehen, kam für ihn jedoch nicht infrage: »Wie konnte man denn emigrieren, wenn man hier einen Stall voll Bilder hat? Da wären die Nazis gekommen und hätten alles beschlagnahmt. Das ist doch unmöglich!«

Die Familie siedelte stattdessen 1933 nach Randegg über. 1936 bezogen sie ihr neu errichtetes Haus in Hemmenhofen – in unmittelbarer Nähe zum neutralen Schweizer Ufer. Dieser Einschnitt in Dixʼ Leben hatte auch Einfluss auf sein künstlerisches Schaffen: Waren es zuvor Themen wie Krieg oder die Großstadt, die sein Werk prägten, so widmete sich Dix in seinen Arbeiten zunehmend der Landschaft am Bodensee.

Museum Haus Dix

Otto-Dix-Weg 6
78343 Gaienhofen-Hemmenhofen

Öffnungszeiten

Bis 31. Oktober 2023
Mi bis So 10–17 Uhr
Mo geschlossen
Di für Gruppen auf vorherige Anfrage

Ticketpreise

6,00 Euro

Mehr Informationen: https://www.kunstmuseum-stuttgart.de/museum-haus-dix#toc-museum-haus-dix.

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