Arbeitsmarkt im demografischen Wandel: Offene Stellen im Verarbeitenden Gewerbe steigen gegenüber dem Vorquartal um 21 Prozent

Der Fachkräfte-Mangel ist längst zum Arbeitskräfte-Mangel geworden. Der demografische Wandel in Deutschland lässt die Zahl der arbeitsfähigen, gut ausgebildeten Arbeitnehmer schrumpfen.

Im zweiten Quartal 2021 gab es bundesweit 1,16 Millionen offene Stellen. Gegenüber dem ersten Quartal 2021 stieg die Zahl der offenen Stellen um 38.000 oder gut 3 Prozent. Den stärksten absoluten Anstieg gab es mit einem Plus von 26.000 offenen Stellen im Verarbeitenden Gewerbe. Das entspricht einer Steigerung von rund 21 Prozent in dieser Branche. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

„Insgesamt zeigt sich auf breiter Front ein Erholungseffekt am deutschen Arbeitsmarkt“, sagt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Neben der Erholung im Verarbeitenden Gewerbe ist diese auch in anderen Branchen zu erkennen. So liegt die Personalnachfrage im Bereich Sonstige Dienstleistungen mit rund 347.000 offenen Stellen 6 Prozent höher als im Vorquartal. Wichtige Branchen, die hierzu zählen, sind der Gesundheitssektor, der Kultur- und Erholungsbetrieb oder das Gastgewerbe.

„Die Covid-19-Pandemie hat sehr deutliche Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen. Insofern ist der starke Anstieg der offenen Stellen in den von der Krise besonders betroffenen Branchen auch ein Ergebnis der derzeitigen Erholung am Arbeitsmarkt“, erklärt Kubis.

Hintergrund

Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im zweiten Quartal 2021 lagen Antworten von rund 6.500 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche vor.