Angela Merkel steht nicht mehr zur Wahl. Zählen jetzt Partei-Programme?

Wie wichtig sind den Wählern die Spitzenkandidaten der Parteien? INSA hat nachgefragt.

Nur gut jeder zweite Wähler ist sich bereits sehr sicher, dass er bis zur Bundestagswahl bei seiner aktuellen Wahlabsicht bleibt. Es gibt also noch viele Möglichkeiten für alle Parteien, die Wähler in den nächsten sieben Monaten inhaltlich und personell zu überzeugen.

Hermann Binkert (INSA)

Wie wichtig ist die Spitzenkandidatin bzw. der Spitzenkandidat für die Wahlentscheidung einer Partei?

Insgesamt gibt die relative Mehrheit von 42 Prozent an, dass die Spitzenkandidatin bzw. der Spitzenkandidat einer Partei eher wichtig ist für die Wahlentscheidung. Etwa ein weiteres Viertel (26 %) der Befragten gibt an, dass diese sogar sehr wichtig seien für die Wahlentscheidung. Dahingegen gibt insgesamt etwa ein Fünftel der Befragten (22 %) an, dass diese eher oder sehr unwichtig seien. Für männliche Befragte ist die Spitzenkandidatin bzw. der Spitzenkandidat häufiger eher wichtig als für weibliche Befragte (46 zu 39 %).

Mit steigendem Alter steigt auch der Anteil der Befragten, welcher angibt, dass die Spitzenkandidatin bzw. der Spitzenkandidat wichtig sei für die Wahlentscheidung: von 61 Prozent bei den 18- bis 29-Jährigen auf 74 Prozent bei den ab 60-Jährigen an.

Befragte aus dem Westen Deutschlands geben deutlich häufiger an, dass die Spitzenkandidatin bzw. der Spitzenkandidat wichtig sei für die Wahlentscheidung als dies Befragte aus dem Osten angeben (71 zu 61 %). Für Befragte aus dem Osten ist diese bzw. dieser häufiger unwichtig (29 zu 20 %).

Befragte, welche weniger als 1.000 Euro verdienen, geben deutlich häufiger an, dass Spitzenkandidatin bzw. der Spitzenkandidat unwichtig ist für die Wahlentscheidung als dies Befragte mit einem höheren Haushaltsnettoeinkommen angeben (32 zu 20 bis 21 %).

Befragte, welche sich stark für Politik interessieren, geben deutlich häufiger an, dass die Spitzenkandidatin bzw. der Spitzenkandidat wichtig ist für ihre Wahlentscheidung als dies Befragte mit schwachem oder mittelmäßigem Interesse für Politik angeben (81 zu 36 bzw. 70 %). Befragte mit einem schwach ausgeprägten Interesse für Politik möchten oder können dazu häufiger keine Angaben machen (35 zu 2 bzw. 7 %).

Für sämtliche Wählergruppen ist die Spitzenkandidatin bzw. der Spitzenkandidat absolut-mehrheitlich wichtig für die Wahlentscheidung (63 bis 84 %). Wähler der Union geben dabei am seltensten an, dass diese unwichtig seien für die Wahlentscheidung (12 %) und Wähler der Linken geben dies am häufigsten an (33 %).