Altersversorgung von Staatsdienern viel höher als Renten

Während die Renten in diesem Jahr vielfach an Wert verlieren, steigen die Pensionen von Ex-Beamten unaufhörlich.

Für die Rentner im Westen fällt die zum 1. Juli traditionell anstehende Rentenerhöhung wegen der wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie aus. Im Osten erhalten Rentner zum 1. Juli mickrige 0,7 Prozent mehr Rente.

Diese Zahlen sind aber nicht die ganze Wahrheit. In vielen Fällen haben die Senioren in diesem Jahr unter dem Strich sogar weniger im Geldbeutel. Schuld daran sind die steigenden Preise für die Lebenshaltung.

Ganz anders sieht es für die Pensionäre aus. Zwar leiden auch sie unter der Inflation. Die Bezüge der Ex-Bundesbeamten stiegen 2021 aber immerhin um 1,2 Prozent.

Pensionäre beziehen ohnehin mehr Altersbezüge als Rentner. So liegt die Pension ehemaliger Richter, Bundespolizisten, Ministeriumsmitarbeiter im Schnitt bei 3.230 Euro im Monat. Ehemalige Beamte bei der Bahn beziehen durchschnittlich 2.470 Euro im Monat, Ex-Post-Beamte monatlich 2.300 Euro. Rentner müssen sich dagegen im Schnitt mit 1.413 Euro brutto begnügen. Pensionierte Bundesbeamte erhalten also im Schnitt zum Teil mehr als das Doppelte eines Durchschnittsrentners.

Laut Martin Beznoska vom IW Köln sind in den letzten zehn Jahren allein die Pensionszusagen des Bundes um 88 Prozent angewachsen – auf jetzt 809 Milliarden Euro. Bedenklich daran ist, dass für diese Pensionszusagen oft keine nachhaltigen Rückstellungen gebildet wurden und somit die Pensionszahlungen aus den laufenden Haushalten erfolgen müssen.