Altersversorgung: Rentenbezugsdauer auf Rekordhöhe

Neue Rekorde in der Altersversorgung: Noch nie war die Rentenbezugsdauer so lang und noch nie war die Zahl derjenigen, die die Rente finanzieren, so gering.

Die Lebenserwartung steigt und damit die Zeit, die Ruheständler eine gesetzliche Rente erhalten. Neue Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zeigen: 2020 bezogen Rentner im Schnitt 21,51 Jahre lang Altersrente – das ist ein neuer Rekord!

Die sogenannte Rentenbezugsdauer stieg bei Männern auf 19,78 Jahre. Ein Jahr zuvor lag der Wert noch bei 19,66 Jahren. Frauen beziehen ihre Altersrente aufgrund einer höheren Lebenserwartung sogar 23,18 Jahre (2019: 23,09 Jahre).

Im Vergleich dazu lag 1960 die durchschnittliche Rentenbezugsdauer nur bei neun Jahren!

Die Demografie wird für das Renten-System zum Problem

Unsere Gesellschaft wird älter. Was für den Einzelnen sehr erfreulich ist, entwickelt sich für die Finanzierung der gesetzlichen Altersvorsorge zum Problem. Im Schnitt starben männliche Rentner 2020 mit 80,81 Jahren, Frauen mit 84,56 Jahren. Drastisch gestiegen ist auch die Zahl der Rentner über 100 Jahre.

2020 gab es 14.127 Bezieher von Altersrenten über 100 Jahre, im Jahr zuvor waren es noch 10.993 – ein Plus von fast 30 %.

Das sogenannte Umlageverfahren sieht vor, dass aktiv Berufstätige die Renten der Ruheständler finanzieren. Daher trifft der demografische Wandel vor allem die Arbeitnehmer hart: 1962 erwirtschafteten noch sechs Arbeitnehmer die Rente für einen Ruheständler. Heute hingegen kommen nur noch gut zwei Beschäftigte auf einen Rentner.

Im Klartext: Immer weniger Menschen tragen die finanzielle Last für immer mehr Rentner!

Lebensarbeitszeit an Lebenserwartung anpassen

Der Präsident des Verbandes BDA hat eine Diskussion darüber angestoßen, dass Arbeitnehmer künftig später in Rente gehen sollen. So solle der Entwicklung der Lebenserwartung durch ein späteres Renteneintrittsalter Rechnung getragen werden (DNEWS24 berichtete). Andere Experten fordern eine Koppelung der Renten nicht mehr an die Lohnentwicklung, sondern an die Inflations-Rate.