Advent 2019: Weihnachtsmarkt-Terrorwarnung am Breitscheidplatz in Berlin

Schon wieder eine Terror-Warnung in Berlin. Obwohl es sich um einen Fehlalarm handelte, bleibt ein Unbehagen.

Erst letzte Woche verkündeten die Sicherheitsbehörden als Erfolg, dass die Anzahl der islamistischen Gefährder 2019 gesunken ist. Zwar stieg auch dieses Jahr die Zahl der Salafisten an und die Zahl der vereitelten Anschläge gab das BKA mit neun an. Insgesamt aber sei die Lage unter Kontrolle, so die offiziellen Stellen.

Am Breitscheidplatz jedoch war es wieder soweit. Zwei verhaltensauffällige Personen wurden von einer Zivilstreife auf dem wie ein Hochsicherheits-Trakt abgeschirmten Weihnachtsmarkt ausgemacht.

Genau vor drei Jahren meuchelte der Asylbewerber aus Tunesien, Amis Amri, mit einem gestohlenen Lkw, dessen Fahrer er ermordet hatte, auf eben diesem Breitscheidplatz Weihnachtsmarkt-Besucher nieder. Etliche wurden teils schwer verletzt und überlebten. Daher war eine Gedenkveranstaltung in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche geplant. Zu der wurden die Angehörigen der Todesopfer nicht persönlich eingeladen. Das wurde im Vorfeld als stillos bemängelt und reiht sich nahtlos ein in die von Vielen als skandalös empfundene Behandlung der Opfer und deren Angehörigen.

Jedenfalls war man in Sicherheitskreisen ob des historischen Datums wohl recht „sensibel“, wie es nun die Berliner Polizei ausdrückt.

Zivilen Polizisten fielen die beiden Verdächtigen auf. Verdächtige, die ein anderes weihnachtliches Besucherverhalten zeigten. Der Verantwortliche drückte den „Panikschalter“, der Weihnachts-Markt und das umliegende Gelände bis zum 500 Meter entfernten Bahnhof Zoologischer Garten, wurde geräumt.

Immerhin ist die Unschuld der Verdächtigen abschließend geklärt. Es handelte sich um eine Namensverwechslung, die zur Räumung führte. Die zwei Verdächtigen hatten Namen, die mit US-Terrorverdächtigen verwechselt werden konnten.

Am Ende bleibt ein starkes Unbehagen darüber, dass es wohl zur Normalität wird, dass Weihnachts-Märkte in Deutschland zu Hochsicherheits-Zonen umfunktioniert werden müssen. Statt Knecht Ruprecht mit der Rute wandeln über unsere Weihnachts-Märkte Polizisten mit Maschinen-Pistolen. Advent 2019.

Es ist schade, dass so jegliche Romantik und Vorfreude auf das Fest (fast) unmöglich werden.